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Gesundheitsminister Bischoff
sieht Sachsen-Anhalt als Modellland gegen Ärztemangel / Erfolgreiche Partnerschaft mit KV und AOK
15.03.2011, Magdeburg – 39
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
039/11
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 039/11
Magdeburg, den 15. März 2011
Gesundheitsminister Bischoff
sieht Sachsen-Anhalt als Modellland gegen Ärztemangel / Erfolgreiche Partnerschaft mit KV und AOK
Gesundheitsminister Norbert Bischoff sieht
eine ¿erfolgreiche Partnerschaft¿ des Landes mit der Kassenärztlichen
Vereinigung, der AOK Sachsen-Anhalt und weiteren Beteiligten im
Gesundheitswesen im Kampf gegen den Fachärztemangel in Sachsen-Anhalt. Zugleich
verlangt der Minister vom Bund weitere Regelungskompetenzen.
Bischoff sagte am Dienstag anlässlich der Eröffnung
einer Filialpraxis in Kalbe/Milde in der Altmark: ¿Das Land hat in den
zurückliegenden fünf Jahren in einem engen Schulterschluss mit der
Kassenärztlichen Vereinigung, der AOK Sachsen-Anhalt und weiteren Partnern wie
der Ärztekammer gute Projekte gegen den Ärztemangel zum Laufen gebracht, die
auch bundesweit Beachtung gefunden haben.¿ Der Minister sagte: ¿Wir stehen also
nicht am Punkte Null. Es wird jede Menge getan. Diesen erfolgreichen Weg wollen
wir fortsetzen.¿
Bischoff verwies auf die Etablierung von
mobilen Praxisassistentinnen, die Anwerbung von Krankenhausärzten in
Österreich, das neue Medizin-Stipendium sowie den Aufbau eines Vernetzten
Versorgungszentrums mit Filialpraxen. Allein das Land stellte für diese Modelle
mehr als 1,6 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln zur Verfügung.
Kritisch äußerte sich Bischoff zur
Gesundheitspolitik auf Bundesebene. Er sagte: ¿Wir Länder brauchen mehr
Gestaltungskompetenz. Bislang sind wir doch eher Zaungäste. Der Bund regelt und
die Bevölkerung beansprucht von den Landesregierungen Lösungen. Hier müssen wir
neu ordnen. Ich sehe gute Ansätze in einer besseren Verzahnung von ambulanter
und stationärer Versorgung. Wir Länder brauchen den Freiraum, diese auch
umzusetzen.¿
Sachsen-Anhalts Filialpraxis-Modell ist in
dieser Form bundesweit einmalig. Die in Kalbe/Milde eröffnete Filialpraxis ist
die landesweit dritte. In der von der Kassenärztlichen Vereinigung geführten
Praxis praktizieren abwechselnd mehrere vertragsärztlich tätige Ärztinnen und
Ärzte. Die Filialpraxen werden an Orten eröffnet, in denen das wirtschaftliche
Betreiben einer normalen Praxis nicht gewährleistet ist, die Menschen aber
dennoch eine medizinische Versorgung benötigen. Die an verschiedenen
Wochentagen praktizierenden unterschiedlichen Ärztinnen und Ärzte kommen aus
Praxen oder Krankenhäusern der Umgebung. Auch werden Ärztinnen und Ärzte
reaktiviert, die bereits im Ruhestand sind. Für Patientinnen und Patienten
entfallen auf diese Weise lange Entfernungen zur ansonsten verfügbaren nächsten
Facharztpraxis. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 1,9 Millionen Euro.
Mit 943.000 Euro trägt das Land die Hälfte des Etats, den Rest schultern KV und
AOK zu gleichen Teilen.
Der stellvertretende Vorsitzende der
Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Holger Grüning, erklärte: ¿Unsere
gemeinsame Strategie Filialpraxen zu betreiben und damit den Arztmangel
abzufedern, ist richtig. Die beiden schon bestehenden Praxen in Letzlingen und
Schönhausen werden sehr gut angenommen. Ich freue mich, dass nun auch die
Bürger von Kalbe und Umgebung wieder eine zweite Praxis am Ort haben. Mein Dank
gilt den Ärzten, die sich bereit erklärt haben, in Kalbe tätig zu werden und
den Kollegen, die bisher die Versorgung aufrecht erhalten haben.¿
Ralf Dralle, Geschäftsführer Gesundheit und Medizin
der AOK Sachsen-Anhalt betonte: ¿Die AOK Sachsen-Anhalt setzt sich als einzige
Regionalkasse im Land aktiv dafür ein, dass die Menschen - unabhängig davon wo
sie wohnen - einen Arzt in erreichbarer Nähe vorfinden. Um die medizinische
Versorgung dauerhaft sicherzustellen, unterstützen wir innovative Ansätze wie
beispielsweise die Gründung von Filialpraxen."
Auch andere in den vergangenen Jahren mit der KV und der AOK sowie mit
der Ärztekammer angeschobene Projekte können auf erste Erfolge verweisen:
So hat das Land mit gut 220.000 Euro aus Landes- und EU-Mitteln im Jahr
2008 die Erprobung und späterhin seit 2009 die Qualifizierung von Hausarzt entlastenden
Praxisassistentinnen (ehemaliges Modellprojekt ¿Mobile Praxisassistentin¿ von
Land, KV und AOK) unterstützt. Mehr als 60 nichtärztliche Praxisassistentinnen
sind bislang qualifiziert worden. Sie fahren im Auftrag der Hausärztinnen und
Hausärzte zu den Patientinnen und Patienten und ersparen diesen somit lange
Wege in die Arztpraxen bei kleineren Problemen und Routine-Abklärungen.
Über eine 2008 erstmals vom Land und der Ärztekammer mit der
Österreichischen Standesvertretung geschlossene Vereinbarung sind bislang 37
junge Ärztinnen und Ärzte aus dem Alpenland in Sachsen-Anhalt zum Einsatz gekommen.
Das im vergangenen Juli gestartete Stipendienprogramm für
Medizin-Studierende mit einem Gesamtvolumen von 900.000 Euro (zwei Drittel
trägt das Land, je ein Drittel die KV und die AOK) hat bislang zu 14
Vertragsabschlüssen geführt. Medizinstudierende bekommen 500 bis 700 Euro
zusätzlich im Monat, wenn sie verbindlich nach dem Studienabschluss in einer
unterversorgten Region in Sachsen-Anhalt praktizieren. Mit dem Programm können
bis zu 50 Stipendien gefördert werden.
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