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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Gelungener Fachtag „Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt“: Gemeinsam Wege ebnen für berufliche Zukunft in Sachsen-Anhalt

25.03.2021, Magdeburg – 115/2021

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Magdeburg. Über 120 Expert*innen haben sich an dem digitalen Fachtag „Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt: Hürden abbauen und Potentiale besser nutzen“ beteiligt. Veranstaltet wurde der Fachtag durch das aus Mitteln der Europäischen Union (ESF) und des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration geförderte Verbundprojekt „Blickpunkt: Migrantinnen – Fach- und Servicestelle für die Arbeitsmarktintegration migrantischer Frauen in Sachsen-Anhalt“. Seit Anfang 2020 unterstützt das Projekt die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen.

Arbeits- und Integrationsministerin Petra Grimm-Benne betont in ihrem Grußwort die besondere Bedeutung des Projektes und des Fachtages: „Die in Sachsen-Anhalt lebenden 50.000 Migrantinnen sind häufig jung und hoch motiviert, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Ihre Potentiale wollen wir nutzen.“

 

Die Diskussion auf dem Fachtag zeigt, dass die Hürden für zugewanderte Frauen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt sehr vielfältig sind. Bundesweite Studien ergeben, dass viele Migrantinnen gute Voraussetzungen für eine Arbeitsmarktintegration mitbringen: starke Erwerbsmotivation, Qualifikation und/oder mehrjährige Berufserfahrung. Dennoch sind sie auf dem Arbeitsmarkt deutlich unterrepräsentiert. Lediglich ein Viertel der ausländischen Beschäftigten ist weiblich. Bei Frauen aus den Asylherkunftsländern beträgt der Anteil sogar nur 9 %.

 

Hierfür sind vielfältige Faktoren verantwortlich. Frauen fliehen häufig mit Kindern und tragen daher die Verantwortung für sich selbst und ihre Kinder. „Damit geflüchtete Frauen auf dem Arbeitsmarkt ankommen, ist vor allem ein frühzeitiges Angebot zur Kinderbetreuung erforderlich“, so Staatssekretärin Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung. Da viele Frauen aus ihren Herkunftsländern keine öffentliche Kinderbetreuung kennen, braucht es neben dem in Sachsen-Anhalt verlässlichen Betreuungsangebot auch Information und gute Beispiele. Auch mangelnde Sprachkenntnisse sind ein Hindernis beim Ankommen in Sachsen-Anhalt. Insbesondere Frauen, die keinen Schulabschluss erreichen konnten, haben mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu kämpfen. Erforderlich sind daher Sprachkursformate mit Kinderbetreuung und zu familienfreundlichen Zeiten, die auch für Menschen ohne Vorbildung zugänglich sind.

 

Zudem stellt auch bei gutqualifizierten Migrantinnen die Dauer der Verfahren zur Anerkennung ihrer ausländischen Abschlüsse eine Hürde dar.

 

„Wir ermutigen auch die Unternehmen im Land, die noch keine Erfahrungen mit Vielfalt gesammelt haben, sich zu öffnen“, so Staatssekretärin Möbbeck. „Nach meinem Eindruck sind Unternehmen zunehmend bereit, zugewanderte und geflüchtete Frauen einzustellen, weil der Fachkräftebedarf steigt.“

 

„Für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen gibt es kein Patentrezept, aber vielversprechende arbeitsmarktpolitische Unterstützungsangebote“, macht Jennifer Heinrich als Leitung des Verbundprojekts Blickpunkt: Migrantinnen deutlich.

„Zunächst freuen wir uns, dass bereits über 200 Frauen unser Projekt in Anspruch genommen haben. Es ist wichtig, die individuellen Lebensrealitäten und Bildungsbiografien wahrzunehmen und qualifikationsadäquate Zugänge zum Arbeitsmarkt zu gestalten. Auch Unternehmen und zuständige Behörden sowie Institutionen benötigen in diesem Prozess eine gute Begleitung. Aktuell ist die Corona-Pandemie zu berücksichtigen, die ebenfalls Auswirkungen auf die Arbeitsmarktchancen von zugewanderten Frauen hat. Klar jedoch ist: systemische Veränderungen brauchen die dafür notwendige Zeit. Das Projekt Blickpunkt: Migrantinnen steht als verlässlicher Partner zur Verfügung.“

 

Fazit des Fachtages: Um den Rückzug von Frauen in die Familienarbeit zu verhindern, braucht es Angebote wie die Fach- und Servicestelle „Blickpunkt: Migrantinnen“, die Frauen und ihre Potentiale stärkt. Ministerin Grimm-Benne appelliert deshalb: „Ohne Frauen kann Integration nicht gelingen. Migrantinnen sind Vorbilder und Motor der Integration. Wir möchten Frauen ermutigen, ihre Potentiale einzubringen.“

 

 

Hintergrund:

 

Neben dem Caritasverband sind als weitere Träger*innen Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung gGmbH und das Europäische Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft gGmbH (EBG) tätig. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.blickpunkt-migrantinnen.de.

 

Impressum:

Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration

Pressestelle

Turmschanzenstraße 25

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-4608

Fax: (0391) 567-4622

Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

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