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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Arbeitsminister legt Konzept vor:
Chancen auf dem Arbeitsmarkt verstärken und niemanden zurück lassen
20.11.2013, Magdeburg – 44
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Der Kampf gegen Arbeitslosigkeit bleibt zentrales
Anliegen der Landesregierung von Sachsen-Anhalt. Das sagte Arbeitsminister
Norbert Bischoff bei der Vorstellung eines Arbeitsmarktpolitischen
Gesamtkonzeptes am Mittwoch in Magdeburg. In dem 40-seitigen Papier, das
unlängst von der Landesregierung beschlossen worden ist, hat Bischoff die
Leitlinien seiner Arbeitsmarktpolitik beschrieben. Der Minister betonte:
?Gemeinsam mit der Wirtschaft, den Sozialpartnern und der Bundesagentur für
Arbeit verfolgen wir zwei Hauptzielrichtungen. Zum einen wollen wir Fachkräfte
binden und gewinnen. Zum anderen dürfen wir jene nicht abhängen, die es schwer
haben auf dem Arbeitsmarkt.? Bischoff sieht gute Chancen, dass im
Schulterschluss aller Beteiligten gelingen kann, die Erwerbslosenquote in
Sachsen-Anhalt dauerhaft zu senken.
Die Präsentation des Konzeptes nahm Bischoff gemeinsam
mit seiner Staatssekretärin Anja Naumann vor. Er sagte: ?Mir ist diese
Gemeinsamkeit sehr wichtig. Die aktive Arbeitsmarktpolitik ist unser beider
Kernaufgabe.? Bischoff lud Wirtschaft, Sozialpartner, Fraktionen und Parteien,
Kommunalverantwortliche sowie die Bundesagentur ein, an der Umsetzung und
Fortschreibung des Papiers aktiv mitzutun. Bischoff sagte: ?Das Konzept ist
dynamisch angelegt. Es gibt Antworten auf drängende Fragen. Aber nichts im Leben
ist so gut, als dass es nicht noch besser geht. Insoweit bin ich dankbar für
weitere Ideen, die uns und die Menschen in Sachsen-Anhalt voran bringen. Wichtig
ist, dass wir aktiv bleiben für die Menschen, die Arbeit und Fortentwicklung
suchen ? seien dies Fachkräfte oder erwerbslose
Personen.?
Um Fachkräfte zu binden und zu gewinnen, setzt Bischoff
auf attraktive Beschäftigungsbedingungen. Dazu gehört nach den Worten von
Bischoff ?selbstverständlich auch eine faire Entlohnung. Gute Arbeit muss auch
gut bezahlt werden. Billiglohnpolitik führt in eine Sackgasse.? Zugleich betonte
Bischoff, dass es über das Thema Bezahlung hinaus immer auch um flexible
Arbeitszeiten, Familienkomponenten oder aber berufliche Karrieremöglichkeiten
und Angebote für Weiterbildung geht. Der Minister sagte: ?Hier hat in den
vergangenen Jahren ein Umdenken bei den Unternehmen eingesetzt, das
zuversichtlich stimmt.? Das Land will insbesondere Qualifizierungen
unterstützen. Neben der bereits etablierten Förderung von betrieblichen
Weiterbildungen wird Bischoff im nächsten Jahr unter dem Titel ?Weiterbildung
direkt? Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unmittelbar unterstützen, die sich
eigenverantwortlich und individuell um ihre eigene Weiterbildung kümmern. Mit
rund drei Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds könnten binnen kurzer
Zeit bis zu 1.000 Weiterbildungschecks in Sachsen-Anhalt ausgereicht werden.
Zweiter Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik ist es,
Arbeitslose so schnell und so gut wie möglich wieder zu integrieren. Dazu wird
Bischoff das Programm ?Familien stärken? fortschreiben. Der Minister sagte: ?Der
Ansatz stimmt. Wir öffnen den Erwerbslosen nicht allein Türen, indem wir ihnen
sagen, welche Unterstützung es gibt. Wir begleiten sie auf dem Weg durch diese
Türen.? Das im Vorjahr gestartete Programm, mit dem perspektivisch erreicht
werden soll, dass es in jeder Familie mindestens einen Verdiener gibt, wird
bislang von rund 1.500 Familien und Familienbedarfsgemeinschaften genutzt. Aus
diesen Familien konnten bislang knapp 500 Menschen in Probearbeitsverhältnisse
vermittelt werden, die eine wichtige Brücke in den Arbeitsmarkt darstellen.
Bischoff sagte: ?Wir wollen niemanden zurück lassen.?
Neben dem Programm ?Familien stärken?, das sich
insbesondere an junge Erwerbslose mit Kindern wendet, will Bischoff im nächsten
Jahr auch ein Programm für ältere Erwerbslose auflegen, womit eine Brücke zur
Rente geschlagen werden soll. Das Programm ergänzt die in 2001 begonnenen
Aktivitäten des Landes für Menschen, die älter als 50 Jahre sind und auf
staatliche Unterstützungsleistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes
angewiesen sind. Diese Personen gehören meist nicht zu denen, deren
Lebenssituation sich durch Positiventwicklungen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.
Für diese Menschen sollen sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsmöglichkeiten in gemeinwohlorientierten Bereichen für mindestens
ein Jahr ab April nächsten Jahres geschaffen werden. In welchen Bereichen dies
konkret geschieht, sollen die Landkreise und kreisfreien Städte im regionalen
Konsens entscheiden. Für das Programm stellt das Land knapp 20 Millionen Euro
zur Verfügung. Bischoff sieht eine Chance, mit dem neuen Programm die
auslaufende Bundesförderung für Bürgerarbeit ?abzufedern?.
Als einen entscheidenden Dreh- und Angelpunkt für den
Erfolg beim Einstieg ins Berufsleben sieht der Minister die Berufsorientierung
in den Schulen. Er sagte: ?Wir müssen so zeitig wie möglich an die Kinder und
Jugendlichen heran, um direkt, konkret und ohne Scheuklappen über Wünsche und
Chancen, aber auch Grenzen und Gefahren bei der Studien- und Berufswahl zu
reden. Nur so können wir Fehlentscheidungen, Unter- und Überforderungen sowie
Enttäuschungen vermeiden.? Bischoff betonte, dass sein Haus gemeinsam mit dem
Kultusministerium und der Bundesagentur für Arbeit sehr eng zusammenarbeitet, um
den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf für die Jugendlichen
erfolgreich zu gestalten. Bischoff: ?Auch hier gilt: Wir dürfen niemanden zurück
lassen.?
Das komplette Arbeitsmarktpolitische Gesamtkonzept ist
im Internet auf den Seiten des Arbeitsministeriums unter www.ms.sachsen-anhalt.de anzusehen
und herunterladbar.
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