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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Ministerin diskutiert mit Sachverständigenrat über Gesundheitsversorgung
14.11.2018, Magdeburg – 77
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Halle.
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat heute bei der Regionalkonferenz Ost
mit dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im
Gesundheitswesen (SVR) über Zukunftsfragen der Gesundheitsversorgung
diskutiert. Zum aktuellen Gutachten des SVR ?Bedarfsgerechte Steuerung der
Gesundheitsversorgung? sagte Grimm-Benne: ?Das Land Sachsen-Anhalt ist vom
Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen besonders betroffen. Das hat
unterschiedliche Gründe - zum einen die ländliche Struktur, aber auch den demographischen
Wandel. Deswegen bin ich ganz besonders interessiert an den Vorschlägen, die
auf die Verbesserung der Versorgung in der Fläche und die Überwindung der
Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zielen.?
Die zweistündige Veranstaltung legte den
Fokus auf die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen. Sie steht in einer Reihe von insgesamt vier Regionalkonferenzen, in
welchen der SVR erstmals in seiner 30-jährigen Geschichte besonders
länderrelevante Analysen und Empfehlungen mit hochrangigen
gesundheitspolitischen Vertretern der Länder diskutiert.
Der SVR-Vorsitzende Prof. Ferdinand Gerlach
betont: ?Ich freue mich über das große Interesse, das unser aktuelles Gutachten
in Gesundheitspolitik, Selbstverwaltung und Wissenschaft findet. Dem Rat war
wichtig, das Thema bedarfsgerechte Steuerung in seiner ganzen Breite anzugehen
? von der Selbststeuerung besser informierter Patienten bis hin zu einer
koordinierten Vernetzung der Versorgungsstrukturen.?
Neben Ministerin Grimm-Benne nahmen auch der
brandenburgische Staatssekretär für Gesundheit Andreas Büttner und der
Staatssekretär für Gesundheit Berlins Boris Velter teil. Eine gemeinsame
Podiumsdiskussion der drei Ländervertreter mit den Ratsmitgliedern Prof. Ferdinand
Gerlach, Prof. Gabriele Meyer und Prof. Wolfgang Greiner stand im Zentrum der
Veranstaltung.
Zuvor hatten Mitglieder des SVR wesentliche
Empfehlungen des aktuellen Gutachtens vorgestellt. So präsentierte der
Gesundheitsökonom Prof. Wolfgang Greiner dem Fachpublikum aus den Bereichen
Gesundheit, Selbstverwaltung, Politik und Wissenschaft Reformoptionen in der
Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser. Dabei sprach er sich für eine
monistische Finanzierung aus, wobei die Finanzierung der Investitionen von den
Ländern zu den Krankenkassen verlagert werde. Als Alternative solle der
Strukturfonds verstetigt und ausgebaut werden. Die derzeitige Kofinanzierung
aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds der GKV solle abgelöst werden
durch eine Finanzierung aus Steuermitteln. Dafür solle der Bund
Mitplanungskompetenzen für Krankenhäuser in bundesländerübergreifenden
Bereichen in Form einer Bund-Länder-Kommission erhalten.
Die hallesche Pflegewissenschaftlerin Prof. Gabriele
Meyer erläuterte, wie Patientinnen und Patienten auf ihrem Weg durch das
komplizierte Versorgungssystem bedarfsgerecht begleitet werden können. Sie
empfahl eine bessere Information und beratende Unterstützung der Patienten bei
komplexen Entscheidungen über Behandlungsoptionen. Einfache
Zugangsmöglichkeiten zu wissen-schaftlichen Ergebnissen sollten verbessert
werden. Neue digitale Versorgungsangebote müssten am Patienten ausgerichtet,
auf ihre Wirksamkeit untersucht und gegebenenfalls optimiert werden.
Hintergrund:
Der SVR ist ein
unabhängiges Gremium der Politikberatung, dessen Mitglieder vom
Bundesministerium für Gesundheit für die Dauer von vier Jahren berufen werden.
Das Gremium ist interdisziplinär besetzt und umfasst sieben Mitglieder, derzeit
Prof. Dr. med. Ferdinand Gerlach (Vorsitzender), Prof. Dr. rer. pol. Eberhard
Wille (stellvertretender Vorsitzender), Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Greiner,
Prof. Dr. med. Marion Haubitz, Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer, Prof. Dr. rer.
oec. Jonas Schreyögg und Prof. Dr. med. Petra Thürmann.Das aktuelle Gutachten und weitere Informationen online unter www.svr-gesundheit.de
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