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Pressemitteilungen

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Minister setzen sich für mehr Kita-Qualität und offensive Fachkräftegewinnung ein

19.05.2017, Magdeburg – 49

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

Quedlinburg. Mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung, eine offensive

Fachkräftegewinnung für das Berufsfeld Erzieherin und Erzieher sowie der

weitere Fahrplan zur Verstetigung des Bundesengagements im Bereich Frühe Hilfen

im Kinderschutz waren Themen auf der Jugend- und Familienministerkonferenz am

18. und 19. Mai 2017 in Quedlinburg. Unter Vorsitz von Sachsen-Anhalts

Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration, Petra Grimm-Benne, fassten die

die Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren der Länder für

Jugend- und Familienpolitik zudem Beschlüsse zur weiteren Harmonisierung des Anerkennungsverfahrens

für ausländische Berufsqualifikationen. Zudem erörterte die Konferenz Chancen

und Risiken der Digitalisierung für das Zusammenlesen in Familie  und unterstrichen die Bedeutung eines

nationalen Gesundheitsziels rund um die Geburt.

 

 

 

Qualitätsentwicklung in der

Kindertagesbetreuung

 

Die Konferenz

fasste im Beisein der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und

Jugend, Manuela Schwesig, den Beschluss, die Qualität in der

Kindertagesbetreuung weiter auszubauen. Dazu sind in den vergangenen Jahren von

Bund und Ländern und unter Einbeziehung der Kommunalen Spitzenverbände sowie

der Wirtschaft Eckpunkte für ein Qualitätsentwicklungsgesetz des Bundes

erarbeitet worden. Dieses Gesetz soll der Bund nunmehr auf den Weg bringen.

Vorgesehen ist laut den Eckpunkten, dass der Bund sein finanzielles Engagement

spürbar und vor allem auch dauerhaft erhöht.

 

 

 

Unter anderem

heißt es in dem Beschluss: ?Aus Sicht der JFMK ist nunmehr für den weiteren

Verlauf des Prozesses entscheidend, dass der Bund seinen maßgeblichen

finanziellen Beitrag tatsächlich einbringt und auf der Basis eines ? auch die

finanziellen Aspekte sicherstellenden ? Qualitätsentwicklungsgesetzes

länderspezifische Zielvereinbarungen zwischen Bund und Ländern geschlossen

werden können, auf deren Grundlage sich der Bund systematisch und dauerhaft an

der Kita-Finanzierung beteiligt und entsprechend der jeweiligen

Entwicklungsbedarfe in den Ländern und von den Ländern festzulegenden

Handlungszielen bereits laufende Qualitätsentwicklungsprozesse verstärkt oder

neue Qualitätsentwicklungen begonnen werden.? Die Länder stellten zugleich

klar: ?Die Länderanteile an der Finanzierung der Kindertagesbetreuung sind

bereits gegenwärtig sehr hoch. Aufgrund einer weiter steigenden Nachfrage von

Eltern nach Kindertagesbetreuung, hoher Geburtenzahlen und der erwünschten

Integration von Kindern mit Fluchterfahrung werden sie weiter deutlich

anwachsen. Vor diesem Hintergrund soll die Bundesbeteiligung an der

Finanzierung nicht mit der Erwartung einer noch darüber hinaus entsprechend

anteiligen Steigerung der Landesanteile verbunden werden.?

 

 

 

Fachkräftegewinnung für

Kindertagesstätten

 

Um den steigenden

Fachkräftebedarf an Erzieherinnen und Erziehern zu decken, wie er durch die

Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Kindertagesbetreuung, durch qualitative

Verbesserungen, einen andauernden Kitaplatz-Ausbau sowie die Weiterentwicklung

des Ganztagsbetriebs an Schulen zu verzeichnen ist, haben sich in die Länder in

einem gemeinsamen Antrag auf ein Maßnahmepaket verständigt. Grundlage soll eine

Analyse der aktuellen und zukünftigen Fachkräftesituation und -bedarfe unter

Beachtung der Ersatzbedarfe sein. Dem schließt sich laut Beschluss die Prüfung

einer verbesserten Förderung durch die Arbeitsverwaltung an. Eine Erhöhung der

Vollzeit-Wochenarbeitszeit sowie innovative Arbeitszeitmodelle sollen weiterhin

zur Attraktivität des Berufsfeldes beitragen. Einen ersten Zwischenbericht der Arbeitsgruppe

soll es bereits Ende des Jahres geben.

 

 

 

Frühe Hilfen für besseren

Kinderschutz

 

Die Jugend- und

Familienministerkonferenz stellte dem in den Vorjahren durch intensive

Bundesunterstützung und gemeinsam mit Ländern und Kommunen aufgebauten System der

Frühen Hilfen für einen besseren Kinderschutz ein gutes Zeugnis aus und sprach

sich für eine dauerhafte Sicherung des Hilfesystems aus. Die Angebote der

Frühen Hilfen hätten sich bewährt. In gemeinsamer Handlungsverantwortung habe

der präventive Kinderschutz, vor allem durch die intensivierte intersektorale

Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen und Jugendhilfe, gestärkt werden

können. Ein wesentlicher Beitrag zur Herstellung gleichwertiger

Lebensverhältnisse im Bundesgebiet sei geleistet worden, heißt es in dem

Beschluss. Das BMFSFJ und die Länder arbeiten derzeit an einer

Verwaltungsvereinbarung zur Fortsetzung der Frühen Hilfen in einem Fonds. Ein

Inkrafttreten der Verwaltungsvereinbarung zum 1. Januar 2018 soll angestrebt

werden.

 

 

 

Digitalisierung: Neue Chancen für

Familien

 

Zum Thema

Digitalisierung stellte die Jugend- und Familienministerkonferenz fest, dass

Smartphone, Tablet und Laptop eine Chance für das Familienleben seien, da sie

neue Formen der Kommunikation, der Organisation sowie der Vereinbarkeit von

Familie und  sowie für das soziale

Miteinander eröffneten. Insbesondere für eine bessere Vereinbarkeit von Familie

und Beruf biete die Digitalisierung große Chancen. Mobiles Arbeiten könne

Müttern und Vätern Pendlerstrecken ersparen und damit mehr Zeit und

Flexibilität für die Familie ermöglichen. Hierfür bedürfe es eines

grundlegenden Wandels gängiger Unternehmenskultur. Gleichzeitig sieht die JFMK

aber auch die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einer Belastung

der Familien durch ständige berufliche Erreichbarkeit vorbeugen. Die Konferenz

begrüßte daher die Initiative des Bundes, mobile Arbeit im Unternehmensnetzwerk

unter dem Motto ?Erfolgsfaktor Familie? begleitend erforschen zu lassen. Die

Bundesregierung wurde gebeten, über diese Maßnahmen hinaus ein Konzept mit dem

Ziel zu erarbeiten, mobile Arbeit als selbstverständliches Angebot für alle

diejenigen Mütter und Väter zu etablieren, deren Tätigkeit sich hierfür eignet.

 

 

 

 

 

Gesundheitszieleprozess

 

Die Jugend- und

Familienministerkonferenz begrüßte ferner die Initiative des

Kooperationsverbundes gesundheitsziele.de, den Gesundheitszieleprozess in

Deutschland voranzutreiben und ein neues Ziel ?Gesundheit rund um die Geburt?

etablieren zu wollen. Das erste Jahr nach der Geburt sie als besonders wichtige

Phase der gesunden Entwicklung von Kindern und der Familienentwicklung zu

fördern und zu unterstützen, heißt es in dem Konferenzbeschluss.

 

 

 

Die Jugend- und Familienministerkonferenz 2018 findet am 3. und 4. Mai in

Kiel in Schleswig-Holstein statt.

 

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