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Erstes Bewerbungsverfahren für Landarzt-Studienplätze startet
13.02.2020, Magdeburg – 8
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Fünf
Prozent der landesweit ungefähr 400 Medizinstudienplätze sind zukünftig in
Sachsen-Anhalt für angehende Landärzte reserviert. Ab Mitte Februar können sich
Studieninteressierte erstmals um einen der Studienplätze in Halle und Magdeburg
bewerben. Das Bewerbungsportal ist unter www.landarztquote-sachsen-anhalt.de zu
erreichen. Sozialministerin Petra Grimm-Benne und der Vorstandsvorsitzende der
Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Burkhard John, betonten: ?Das eröffnet auch
denjenigen einen Weg zum Medizinstudium, die Hausarzt werden wollen, aber
keinen Abiturschnitt von 1,0 vorweisen können. Denn Berufserfahrung und
Testergebnis zählen mehr.?
Wer
einen der Studienplätze erhält, verpflichtet sich vertraglich,
nach Abschluss der Facharztausbildung zehn Jahre lang als Hausarzt in Gebieten
in Sachsen-Anhalt tätig zu sein, in denen im hausärztlichen Bereich
Unterversorgung besteht oder droht. Wird der Vertrag nicht eingehalten, drohen
bis zu 250.000 Euro Vertragsstrafe.
Wer sich
um einen Studienplatz bewirbt, kann seine Chancen durch den Nachweis
einschlägiger Berufserfahrung oder ein mindestens sechsmonatiges Praktikum in
einer ärztlich geleiteten Einrichtung erhöhen. Außerdem findet im Mai in
Magdeburg ein speziell auf die Bedürfnisse der landärztlichen Tätigkeit
ausgerichteter Studierfähigkeitstest statt. Das Testergebnis geht mit einer
hohen Gewichtung in die Entscheidung ein. Ergänzende Auswahlgespräche, wie es sie
in manchen Bundesländern gibt, werden in Sachsen-Anhalt aufgrund des Einsatzes
des spezifischen Studierfähigkeitstests nicht geführt.
Wer sich
auf dem Portal bewirbt und die erforderlichen Unterlagen vollständig und bis
zum Ende der Bewerbungsfrist einreicht, erhält eine Einladung zum
Studierfähigkeitstest in Magdeburg. In die Erarbeitung des Tests, der von einem
auf Studierfähigkeitstests
spezialisiertem Unternehmen entwickelt wurde, waren unter anderem auch
Hausärzte aus Sachsen-Anhalt eingebunden.
Für das
Testergebnis, die Abiturnote und die nachgewiesene Berufspraxis - hier werden
bis zu 48 Monate anerkannt - werden jeweils bis zu 100 Punkte vergeben. Diese
drei Punktzahlen werden gewichtet addiert. Dabei geht die Abiturnote nur mit 10
Prozent in die Gewichtung ein. Das Testergebnis (50 Prozent) und eine
Berufsausbildung/-erfahrung bzw. eine praktische Tätigkeit (40 Prozent) fallen
weit stärker ins Gewicht. Die Studienplätze werden dann an die Bewerberinnen
und Bewerber mit den höchsten Punktzahlen vergeben. Bis Ende
Juni soll feststehen, wer einen Studienplatz zum Wintersemester 2020/21 in
Halle oder Magdeburg erhält. Sobald die Verträge zwischen dem Land und den
Bewerbern unterschrieben sind, folgt die Meldung der Bewerberinnen und Bewerber
an die Stiftung für Hochschulzulassung, die die endgültige Zulassung erteilt.
Die im
Herbst 2019 vom Landtag beschlossene Landarztquote ergänzt ein Bündel von
Maßnahmen, die das Ziel haben, junge Ärzte für eine Tätigkeit in ländlichen
Regionen zu begeistern.
Nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung fehlen aktuell
in Sachsen-Anhalt bereits 295 Hausärzte. Fast jeder fünfte Hausarzt ist älter
als 65 Jahre. Ende 2025 wird nahezu ein Drittel der Hausärzte dieses Alter
erreicht haben.
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