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Pressemitteilungen

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

?Mein Körper gehört mir? ? Start für theaterpädagogisches Projekt zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt

04.11.2019, Magdeburg – 84

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Ummendorf. Zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt setzt Sachsen-Anhalt

auch auf kindgerechte Theaterstücke. Der Start zu einem Kooperationsprojekt von

Sozialministerium und Bildungsministerium ist heute an der Grundschule in

Ummendorf (Landkreis Börde) erfolgt. Die Mädchen und Jungen der 3. und 4.

Klasse erlebten das interaktive Stück ?Mein Körper gehört mir?, aufgeführt von

zwei Schauspielern der theaterpädagogischen werkstatt gGmbH Osnabrück. Bis zum

Jahresende wird das Stück an drei weiteren Grundschulen präsentiert.

 

Das Stück für Kinder im letzten Kindergartenjahr sowie der 1. und 2.

Klasse heißt ?Die große Nein-Tonne?. Es wird zunächst ebenfalls in drei

Kindertagesstätten aufgeführt. Insgesamt haben rund 30 Schulen und

Kindertagesstätten Interesse an den Theateraufführungen angemeldet. Eine

Fortsetzung des Projektes ist für 2020 geplant.

 

Sozialministerin Petra Grimm-Benne betont: ?Wir wollen Kinder stark

machen. Wir wollen, dass Mädchen und Jungen zwischen Zuneigung auf der einen

sowie übergriffigem Verhalten auf der anderen Seite unterscheiden können. Sie

sollen sich außerdem in und nach einer möglichen Gefährdungssituation auch

adäquat verhalten. Es ist richtig und wichtig, Kinder auch bereits in der Kita

und in der Grundschule in altersgerechter Sprache und Form an das sensible

Thema sexualisierte Gewalt heranzuführen, sie über ihre Rechte aufzuklären und

in ihren Handlungskompetenzen zu stärken.?

 

Bildungsminister

Marco Tullner weist darauf hin, dass insbesondere Gewalt gegen Minderjährige

erschüttere und immer alarmiere. ?Nachdem sich Sachsen-Anhalt 2018 der

bundesweiten Initiative ?Schule gegen sexuelle Gewalt? anschloss, ging es

zwischenzeitlich vor allem darum, unsere Schulen intensiver dabei zu

unterstützen, eigene Konzepte zu entwickeln, um aufzuklären, sensibilisieren

und Schutz geben zu können. Wir stehen gemeinsam in der Verantwortung zu

verhindern, dass Kinder und Jugendliche Opfer sexualisierter Gewalt werden.

Schulen als Lern ? und Lebensräume können hier einen besonderen Beitrag leisten,

was mit einschlägiger fachlicher Unterstützung besonders gelingt. Ich freue

mich, dass dieses theaterpädagogische Projekt nun als eines von vielen

Präventionsangeboten auf breites Interesse stößt und somit einen wichtigen

Beitrag zum Schutz vor sexualisierter Gewalt leisten kann?, so Tullner.

 

Die Aufführungen der theaterpädagogischen werkstatt gGmbH Osnabrück

zeichnen sich durch vielfältige Interaktivität aus. Die Kinder werden aktiv

einbezogen. Sie trainieren während der Aufführungen spielerisch

Verhaltensweisen, mit denen sie sich in schwierigen Situationen besser schützen

können. Sie lernen auch, sich nach einer Grenzverletzung umgehend an Erwachsene

zu wenden und das Geschehene konkret mitzuteilen, so dass sie schneller Hilfe

erhalten können. Ein fester Bestandteil des Projektes sind Schulungen für

Fachkräfte sowie Informationsveranstaltungen für Eltern.

 

 

 

Hintergrund:

 

In Deutschland sind im vergangenen Jahr 14.606 Kinder Opfer von

sexualisierter Gewalt geworden. Das geht aus der aktuellen Polizeilichen

Kriminalstatistik hervor. Das sind 40 Fälle pro Tag. Das sind allein jene

Fälle, die angezeigt werden. Fachleute gehen davon aus, dass die Dunkelziffer

um ein Vielfaches höher liegt. In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2018 499 Fälle

des sexuellen Missbrauchs von Kindern angezeigt.

 

Sachsen-Anhalt beteiligt sich an der bundesweiten Initiative ?Schule gegen

sexuelle Gewalt? des Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen

des sexuellen Kindermissbrauchs. Ziel ist es, dass alle Schulen Konzepte zum

Schutz vor sexueller Gewalt weiterentwickeln, damit Kinderschutz im Schulalltag

selbstverständlich wird.

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