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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Sachsen-Anhalt will bundesweit
neue Wege bei der Sicherung der medizinischen Versorgung gehen /
Wettbewerbs-Beitrag TRANSAGE in Berlin vorgestellt

25.03.2009, Magdeburg – 36

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:

036/09

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales -

Pressemitteilung Nr.: 036/09

 

 

 

Magdeburg, den 25. März 2009

 

 

 

Sachsen-Anhalt will bundesweit

neue Wege bei der Sicherung der medizinischen Versorgung gehen /

Wettbewerbs-Beitrag TRANSAGE in Berlin vorgestellt

 

 

 

Sachsen-Anhalt will sich zu einer Gesundheitsregion der

Zukunft profilieren. Die AOK, die Kassenärztliche Vereinigung und das

Ministerium für Gesundheit und Soziales haben sich dazu mit einem Projekt unter

dem Namen ¿TRANSAGE - Trans formation von Versorgung für eine a lternde

Ge sellschaft¿ an einem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und

Forschung  beteiligt.

 

Ministerpräsident Prof. Wolfgang Böhmer,

Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe, AOK-Vorstand Uwe Deh und der

Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt, Dr.

Burkhard John, präsentierten das Projekt am Mittwoch in Berlin auf einer

Veranstaltung in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts beim Bund.

 

Erklärtes Ziel von TRANSAGE ist

es, die medizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt demografiefest zu machen.

Nach wie vor sinken die Bevölkerungszahlen. Der Anteil der älteren und damit

auch für Krankheiten anfälligeren Menschen nimmt zu. TRANSAGE als Antwort

darauf schafft zukunftsfähige Strukturen mit intensivierter auch

fachübergreifender Arztkooperation sowie verstärkter Nutzung von

telemedizinischen Dienstleistungen.

 

Ministerpräsident Prof. Wolfgang Böhmer

erklärte: ¿Alterung und Rückgang der Bevölkerung bilden Rahmenbedingungen, die

für die Gestaltung eines leistungsfähigen Gesundheitswesens von großer

Bedeutung sind. Der steigende Anteil älterer Menschen hat erhebliche Konsequenzen

für die Gesundheitsversorgung. Der Wettbewerb der Gesundheitsregionen ist für

uns ein Ansporn, die Grundlagen für eine demografiefeste Versorgung in

Sachsen-Anhalt weiter zu verbessern.¿

 

Die Ministerin für Gesundheit und Soziales,

Dr. Gerlinde Kuppe , erklärte: ¿Mit TRANSAGE geben wir bundesweit

Maßstäbe für neue Wege bei der Sicherung der medizinischen Versorgung vor. Wir

setzen auf einen Mix aus aufsuchender Versorgung, flexibler und durchlässiger ambulanter

sowie stationärer Versorgung und Mobilitätsunterstützung. Wir stärken den

Gesundheitssektor als Wirtschaftsfaktor. Über den Medizinsektor hinaus haben

sich Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik verabredet. Dieser enge

Schulterschluss in einer Gesundheitsregion Sachsen-Anhalt bringt einen immensen

Imagegewinn für das Land.¿

 

Uwe

Deh, Vorstand der AOK , erklärte: "Wir wollen auch in Zukunft

unseren Versicherten eine qualitativ hochwertige Versorgung bieten. Hierfür

brauchen wir innovative Lösungen. Das TRANSAGE-Projekt mit der Kombination von

vernetzten Versorgungszentren und telemedizinischen Dienstleistungen ist eine

solche Innovation. Bundesweit gibt es keinen vergleichbaren Ansatz, um sich den

Herausforderungen einer alternden Gesellschaft 

zu stellen."

 

Dr. Burkhard John, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen

Vereinigung Sachsen-Anhalt , erklärte: ¿In Räumen mit abnehmender

Bevölkerungsdichte, in denen sich auf Grund der ungünstigen demografischen

Entwicklung eine klassische Arztpraxis wirtschaftlich nicht mehr rechnet und

die Nachbesetzung auch auf Grund des Ärztemangels unwahrscheinlich ist, wollen

wir die medizinische Versorgung der älter werdenden Bevölkerung auch künftig

qualitativ hochwertig sicherstellen. Dazu sollen regional Strukturen aufgebaut

werden, die eine ärztliche Präsenz oder zumindest Kompetenz sicherstellen,

allerdings nicht an jedem Ort und zu jeder Zeit.¿

 

Eine Schlüsselfunktion bei

TRANSAGE kommt der Kooperationsbereitschaft der Ärzteschaft zu. Erstens sollen

Haus- und Facharztpraxen, die nicht mehr von einem Arzt allein besetzt und

wirtschaftlich betrieben werden können, zu so genannten Filialpraxen umgewidmet

werden. Dadurch können ärztliche Kompetenz und Nähe in der Fläche erhalten und

auch wirtschaftlich gestärkt werden. Das heißt, mehrere Haus- und Fachärzte

teilen sich diese Praxis, sie versehen an unterschiedlichen Wochentagen dort

Dienst. Die Koordinierung der Dienste erfolgt nicht mehr für jede Filialpraxis

einzeln, sondern über ein gemeinsam genutztes Büro für das so genannte

vernetzte Versorgungszentrum. 

 

Zweitens soll durch die Nutzung

telemedizinischer Dienstleistungen die knappe Ressource ¿ärztliches

Spezialwissen¿ in der Fläche besser verfügbar gemacht werden. Dafür werden

spezielle telemedizinische Anwendungen mit jeweils einer der drei häufigsten

Alterserkrankungen - nämlich Herzkreislauf, Darmkrebs und Schlaganfall ¿

verknüpft.

 

Herzkreislauf-Patientinnen und

-Patienten sollen über die Erfassung ihrer Vitaldaten durch die im vernetzten

Versorgungszentrum tätigen Ärzte in ihrem häuslichen Bereich betreut werden, so

dass sich allzu häufige Arztbesuche fortan vermeiden lassen. Für Patientinnen

und Patienten mit Darmkrebs ist ein spezielles Informationsportal geplant. Neben Vorsorge- und Verhaltenstipps

wird das Portal auch aktuelle wissenschaftlich fundierte Informationen über das

Krankheitsbild enthalten. Alle Informationen werden anschaulich und

verständlich zugänglich gemacht. Für die Akutversorgung von

Schlaganfallpatienten soll via Telemedizin ärztliches Spezialwissen

hinzugezogen werden, damit innerhalb von drei Stunden eine gesicherte Diagnose

und damit Entscheidung zur weiteren Behandlung erfolgen kann.

 

Neben den federführenden Partnern

Ministerium, AOK und KV Sachsen-Anhalt sind an dem Projekt unter anderem die

Universitäten Magdeburg und Halle-Wittenberg sowie das Fraunhofer Institut für

Fabrikbetrieb und Automation beteiligt. Ebenso dabei sind die Landkreise

Wittenberg und Stendal. In diesen beiden Regionen sollen die vernetzten

Versorgungszentren erprobt werden.

 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF wird letztlich am

27. Mai auf einem Hauptstadtkongress fünf siegreiche ¿Gesundheitsregionen der

Zukunft¿ bekannt geben, die dann für vier Jahre mit jeweils bis zu zehn

Millionen Euro Förderung rechnen können. In gleicher Höhe muss eine

Gegenfinanzierung aus der Region erfolgen.

 

 

 

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