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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Magdeburg, Haldensleben und
Ummendorf Spitze in punkto Familienfreundlichkeit
08.09.2008, Magdeburg – 126
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
126/08
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 126/08
Magdeburg, den 7. September 2008
Magdeburg, Haldensleben und
Ummendorf Spitze in punkto Familienfreundlichkeit
Magdeburg,
Haldensleben und Ummendorf in der Börde haben die Nase vorn in punkto
Familienfreundlichkeit. Familienministerin Dr. Gerlinde Kuppe zeichnete die
drei Kommunen am Sonntag auf dem 4. Familientag Sachsen-Anhalt in Zeitz als
Sieger im Wettbewerb ¿kinder- und familienfreundliche Gemeinde 2008¿ aus. Neben
Urkunden und Plaketten können sich die drei Erstplatzierten auch auf
ein Preisgeld von zusammen 22.500 Euro freuen.
Die Kommunen Rottleberode, Bördeland, Flecken Calvörde und Elster
(Elbe) sowie die Städte Naumburg und Halle wurden als Zweit- und
Drittplatzierte geehrt. Sie dürfen ebenso den Untertitel ¿kinder- und
familienfreundliche Gemeinde 2008¿ führen und erhalten zusammen 5.000 Euro.
Familienministerin betonte: ¿Kinder- und Familienfreundlichkeit ist ein Gütezeichen
für eine Stadt oder Gemeinde. Das erkennen immer mehr Kommunen. Die
Landesregierung setzt auf eine aktive Kinder- und Familienpolitik. Damit diese
aber im Land auch wirklich gelebt wird, brauchen wir vielfältige Aktivitäten
vor Ort.¿ Die Ministerin ermutigte die Kommunen, die
Kinderbetreuungseinrichtungen weiter zu profilieren. Kuppe sagte:
¿Sachsen-Anhalt gewährleistet den umfassendsten Rechtsanspruch auf
Kinderbetreuung und Frühförderung von der Geburt an. Mit der Profilierung von
Kindertagesstätten zu Kind-Eltern-Zentren haben viele Kommunen bereits einen
Schritt in die richtige Richtung getan. Die Kindertagesstätte ist mehr als Ort
der Betreuung und Frühförderung für Kinder. Kindertagesstätten sind Zentren für
die ganze Familie, hier bekommen auch Eltern Rat und Unterstützung.¿
An dem Wettbewerb hatten sich
etwa 40 Städte und Gemeinden beteiligt und damit mehr als bei der Erstauflage.
Die Ministerin äußerte die Erwartung, dass bei einer neuen Wettbewerbsrunde
noch mehr Kommunen ¿mitziehen¿. Die Ministerin: ¿Familienfreundlichkeit ist ein
Schatz. Jede Stadt und Gemeinde ist gut
beraten, sich diesen Schatz zu erschließen und damit dann auch für sich zu werben.¿
Der Wettbewerb war in drei Kategorien ausgeschrieben worden, um trotz
unterschiedlicher Gemeindegrößen vergleichbare Wettbewerbsbedingungen zu haben.
Gefragt waren Modelle zur Steigerung der Kinder- und Familienfreundlichkeit.
Dazu zählten Projekte zur Stärkung von Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und
Jugendliche wie etwa Sprecherrat und Jugendparlament ebenso wie
Familien-Begegnungs-Projekte. Eine 17-köpfige Jury hatte die
Wettbewerbsbeiträge gesichtet und die besten bei Vor-Ort-Besuchen bewertet.
Kurzporträts zu den
Sieger-Gemeinden 2008
Gemeinde Ummendorf
1. Platz in der Kategorie I (bis
2.000 Einwohner und Einwohnerinnen / Preisgeld 4.000 Euro)
Die Gemeinde stellt den
Jugendlichen kostenlos Räumlichkeiten zur Verfügung. Im Gegenzug pflegen und
warten die Jugendlichen Spielplätze und Bushaltestellen, erledigen den
Winterdienst vor dem Jugendclub. Darüber hinaus arbeiten die Jugendlichen aktiv
im Bau- Kultur- und Sozialausschuss als berufene Bürgerinnen und Bürger mit.
In der Gemeinde Ummendorf
arbeiten 30 Vereine netzwerkartig zusammen. Alle Ummendorfer sind in diesen
Vereinen organisiert. Tradition und Brauchtum werden in der Gemeinde Ummendorf
sehr stark gepflegt (Maibaum aufstellen, Erntekrone einbringen, jährliches
historisches Theaterspiel mit 80 Laiendarstellern und -darstellerinnen aus der
Gemeinde im Alter von 8 bis 80 Jahren, Vorbereitung des jährlich stattfindenden
historischen Weihnachtsmarktes). Die Gemeinde Ummendorf hat als erste Gemeinde
in Sachsen-Anhalt den europäischen Dorferneuerungspreis gewonnen. Darüber hinaus beteiligte sich Ummendorf am
Dorfwettbewerb ¿Unser Dorf hat Zukunft¿. Auch hier erfolgte eine
Prämierung. Die Teilnahme am ¿Liv Com Award¿, einem weltweiten Vergleich um den
lebenswertesten Ort, wird für 2009 geplant und vorbereitet.
Gemeinde
Rottleberode
2.
Platz in der Kategorie I (Preisgeld 750 Euro)
Familienförderung bedeutet vor
allem, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Die Gemeinde kämpft mit großem
Einsatz gegen die Abwanderung von jungen Menschen. Im Jahr 2007 ist es der Gemeinde gelungen,
dass mehr als 160 neue Arbeitsplätze neu
geschaffen wurden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Gemeinde sowie die
ortsansässigen Firmen eng zusammengearbeitet.
In der Kita und der Grundschule
wurde ein Elternkuratorium eingerichtet, welches die Wünsche und Bedürfnisse
der Kinder dem Gemeinderat vorträgt und mit ihm berät. Bei anstehenden
Haushaltsplanungen werden die Vertreter dieses Gremiums angehört. So wurde der
Wunsch nach einer Kreativwerkstatt in die Tat umgesetzt. Mit Eigenmitteln und
der Hilfe ortsansässiger Firmen wurden ein Bewegungsraum und zwei Kreativräume
eingerichtet. Auch beim Umbau der Grundschule werden die Kinder mit in das
Projekt einbezogen. Sie haben ein Mitspracherecht bei der Außenplatzgestaltung,
bei der Ausstattung der Kreativwerkstatt und der Kinderküche.
Flecken
Calvörde
3.
Platz in der Kategorie I (Preisgeld 250 Euro)
Das ehrenamtliche Engagement
wird in Flecken Calvörde großgeschrieben. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde,
Vereinen, Schulen, Kita sowie Kirchengemeinde erfolgt reibungslos. Ehemalige
Kita-Räume wurden zu einem neuen Hort mit 60 Plätzen umgebaut. In der Kita
können Eltern einen Englischkurs belegen. Im Jahr 2007 wurde die neue
integrative Kita eröffnet.
Jugendliche haben eine
Dokumentation über das Judentum in Calvörde, speziell über noch lebende
Zeitzeugen, erstellt. Darüber hinaus haben Jugendliche an einem Wettbewerb teilgenommen, der unter dem Titel
¿Zeitensprünge¿ stand und bundesweit ausgeschrieben wurden war. Bei diesem
Wettbewerb ist eine Dokumentation über das Konzentrationslager Auschwitz
erstellt worden.
Stadt Haldensleben
1.Platz
in der Kategorie II (2.000 bis 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner / Preisgeld
8.500 Euro)
Die Stadtjugendpflege veranstaltet
regelmäßig für Kinder und Jugendliche Fahrten zu historisch oder aktuell
bedeutsamen Orten der Politik wie Nürnberg oder Berlin. In der Haldenslebener
Kulturfabrik fand eine Ausstellung zum Thema ¿Jung sein in der Ära Ulbricht¿
statt. Das neue Theater Neuss führte das Stück ¿Du bist das Volk¿ vor 95
Schülern und Schülerinnen aus Sekundarschulen auf. Um über Angebote im
Kinderbetreuungs-, und Grundschulbereich in der Stadt zu informieren, werden
ständig Informationsflyer erstellt Diese weisen insbesondere auf die
Einrichtungen hin, die sich auf die Bereiche Musik, Bewegung oder Waldpädagogik
spezialisiert haben.
Der jährliche Präventionstag
¿Sport gegen Gewalt und Drogen¿, der durch das Polizeirevier Haldensleben, den
Kreissportbund, den Landkreis Börde
und andere Partner unter Mitwirkung der Stadtverwaltung Haldensleben seit 2001
im Haldensleber Waldstadion organisiert wird, erreichte auch im Jahr 2008
wieder über 800 Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen. Diese
haben im sportlichen Vergleich ihre
Kräfte gemessen und am Rahmenprogramm teilgehabt. Seit 2006 werden Jugendliche
der Medienklasse der berufsbildenden Schulen des Landkreises Börde in diesem
Rahmen besonders aktiv bei der Mediengestaltung. Sie filmen die Aktivitäten
während des Präventionstages und gestalten daraus selbständig Filme.
Gemeinde Bördeland
2.
Platz in der Kategorie II (Preisgeld 1.000 Euro)
In der
Gemeinde Bördeland werden sieben Kindertageseinrichtungen, davon fünf mit
Hortbetrieb, vorgehalten. Es gibt schriftliche Elternvereinbahrungen zwischen
den Schulen und den Eltern von Schulanfängerinnen und Schulanfängern. Es gibt
Informationen vor Beginn des 1. Schuljahres über pädagogische Intentionen,
dabei werden auch Unterrichtsmaterialien
und Methoden vorgestellt. Darüber hinaus gibt es Schnupperunterricht für Schulanfängerinnen
und Schulanfänger.
Gemeinde Elster (Elbe)
3.
Platz in der Kategorie II (Preisgeld 500
Euro)
Die Kinder der ältesten
Kita-Gruppe haben ein Projekt durchgeführt, in dem sie örtliche Unternehmen
besucht haben, in denen ihre Eltern arbeiten.
Zwischen den Sportvereinen und der Kita besteht ein reger Kontakt. Durch
die örtliche Bibliothek werden
Buchlesungen durchgeführt. Das Heimat- und Karnevalsmuseum wird regelmäßig
besichtigt, ebenso ein privates
Bauernmuseum.
Auf Initiative von Eltern,
deren Kinder die Kita besuchen, wurde 2006 eine Kinderkleiderbörse gegründet,
die zweimal jährlich ehrenamtlich mit Unterstützung der Gemeinde durchgeführt
wird. Hier haben die Eltern die Möglichkeit, Kinderbekleidung, Spielzeug und
Kinderfahrzeuge kostengünstig zu erwerben oder zu tauschen. Der Erlös dieser
Kinderkleiderbörsen kommt direkt wieder den Kindern zu Gute. Die Mittel werden
zur Gestaltung von Spielplätzen oder für die Anschaffung von Spielsachen Kinder
verwendet.
Stadt Magdeburg
1. Platz in der Kategorie III (mehr als 20.000
Einwohnerrinnen und Einwohner / Preisgeld 10.000 Euro)
Auf
Initiative der Stadtverwaltung wurde mit Beschluss des Stadtrates im November
2004 das Magdeburger Bündnis für Familie gegründet. Hierin sind über 43 Vereine, Verbände und
Unternehmen vereint. Aktiver Schwerpunkt der vergangenen zwei Jahre war die
unmittelbare Einbeziehung Magdeburger Familien in die Bündnisarbeit. Es gab einen
Wettbewerb zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Unter
dem Motto ¿Gemeinsam für mehr Familienfreundlichkeit¿ wurde der Wettbewerb zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemeinsam mit der Stadtsparkasse ausgelobt.
Alle Kindertageseinrichtungen der Stadt Magdeburg waren aufgerufen, sich mit
innovativen Ideen und Projekten an dem Wettbewerb zu beteiligen. Die
Erstplatzierten überzeugten durch flexible Betreuungsangebote für Beschäftigte
im Schichtdienst sowie flexible Öffnungszeiten. Bereits seit 2005 beteiligt
sich die Landeshauptstadt an der Kampagne der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BzgA) unter dem Motto ¿Ich geh zur U! und Du?
Seitdem nehmen immer mehr Eltern der Stadt die Vorsorgeuntersuchungen für ihre
Kinder wahr.
Stadt Naumburg
2.
Platz in der Kategorie III (Preisgeld 1.500 Euro)
Für
Familien besteht die Möglichkeit im Rahmen von Erbpacht günstig ein Grundstück
zu erwerben. Wesentliche Merkmale des Stadtentwicklungskonzeptes zielen auf
eine Erhöhung der Kinder- und Familienfreundlichkeit ab. Das URBAN 21¿Projekt
¿Neues Wohnen in alter Stadt¿ bietet besonders für Familien die Chance, den
Traum vom kostengünstigen Eigenheim zu verwirklichen. Der Gemeinderat hat einen
Kriterienkatalog zur Prüfung der Kinder- und Familienfreundlichkeit beschlossen,
der Grundlage für alle Kommunalbeschlüsse ist. in Naumburg.
Nachhaltige
Gesundheitserziehung gehört zu den pädagogischen Konzepten der Naumburger
Kindertagesstätten, alle bieten mindestens 1 mal wöchentlich ein ¿Gesundes
Frühstück¿, mehrere Kindertageseinrichtungen verfügen über eigene Nutzgärten, die gemeinsam mit den
Kindern bewirtschaftet werden.
Stadt Halle (Saale)
3.
Platz in der Kategorie III (Preisgeld 1.000 Euro)
Seit Einführung der
Kinderfreundlichkeitsprüfung 2001 werden Spielplätze und Schulhöfe gemeinsam
mit den künftigen Nutzern geplant. Der Kinder- und Jugendrat initiierte ein
offenes Beteiligungsprojekt für alle Kinder, Spielplätze in Halle zu bewerten
(Spielplatzdetektive). Dazu erarbeitete der Kinder- und Jugendring einen
kindgemäßen Fragebogen als Bewertungsgrundlage. Kritische Bemerkungen zu den
Fakten Sicherheit, Sauberkeit und Spaß werden in der städtischen Arbeitsgruppe
¿Spielplätze¿ aufgenommen und bearbeitet. Seit 2002 ist Halle Kompetenzzentrum
im bundesweiten gesunden Städte-Netzwerk. Damit ist Halle eines von bundesweit
sieben Kompetenzzentren.
In der Stadt gibt es eine Bürger.Stifung.Halle. Viele Bürgerinnen und
Bürger geben Geld. Im Gegensatz zu einer Spende bleiben die gestifteten Beträge
dauerhaft erhalten. Allein von den
Zinsen fördert und initiiert die Bürger.Stiftung.Halle Projekte von Bürgern und
Bürgerinnen für Bürger und Bürgerinnen. Die Stiftung will erreichen, dass sich
Bürgerinnen und Bürger stärker in die Belange ihres Gemeinwesens einmischen.
Die Stiftung wurde bereits mit dem Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher
Stiftungen ausgezeichnet.
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