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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Auf Fachkraftsuche mit höchster Tarifbindung im Osten
23.09.2019, Magdeburg – 67
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Sachsen-Anhalt hat die höchste Tarifbindung in Ostdeutschland, der
Fachkräftebedarf ist deutlich höher als im Bundesdurchschnitt und beim Mobilen
Arbeiten haben Unternehmen im Land noch einen erheblichen Nachholbedarf. Das alles
zeigt das Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB) für Sachsen-Anhalt. Aus dem Länderbericht 2018 hat heute Arbeitsministerin
Petra Grimm-Benne zentrale Ergebnisse präsentiert. ?Wir beteiligen uns erneut
an der einzigen für alle Betriebsgrößen und Branchen repräsentativen
Arbeitgeberbefragung in Deutschland, die in Sachsen-Anhalt rund 1.000 Betriebe
und Einrichtungen umfasst?, sagt Grimm-Benne. Die Datenerhebung biete somit eine
facettenreiche Gesamtschau auf die Wirtschaft im Land.
Die Ergebnisse belegen, dass in Sachsen-Anhalt ein vergleichsweise hoher
Fachkräftebedarf besteht. Hierzulande wurden mit 72 Prozent anteilig deutlich
mehr Fachkräfte mit Berufsabschluss oder akademischen Abschluss eingestellt als
in der ost- und vor allem als in der westdeutschen Wirtschaft (66 Prozent bzw.
52 Prozent). ?Die Sicherung, Gewinnung und Entwicklung von Fachkräften setzt
attraktive Arbeitsbedingungen in den Unternehmen in Sachsen-Anhalt voraus?,
sieht Grimm-Benne den im Koalitionsvertrag verankerten Einsatz der
Landesregierung für ?Gute Arbeit? bestätigt. ?Dafür stehen
sozialversicherungspflichtige, unbefristete Beschäftigung, angemessene
tarifliche Löhne und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf?, sagt
Grimm-Benne.
Die Befragungsergebnisse zeigen weiterhin, dass Auszubildende in
Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich hervorragende Chancen in den
Berufsstart haben. Die Übernahmequote von Absolventinnen und Absolventen durch
die Ausbildungsbetriebe erreichte 76 Prozent, in Kleinst- und Großbetrieben
sogar rund 90 Prozent. Allerdings konnte 2018 nur rund zwei von drei aller
angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden. ?Der Ausbildungs- und
Arbeitsmarkt 2019 steht vor völlig anderen Herausforderungen als noch vor einigen
Jahren?, zieht Grimm-Benne einen Vergleich mit dem Länderbericht 2001. 2018
bestand in jedem fünften Betrieb der sachsen-anhaltischen Wirtschaft die
Möglichkeit mobil zu arbeiten. Das ist ein geringerer Anteil als in
Ost- und Westdeutschland.
Nachdem die Beschäftigtenzahl in Sachsen-Anhalt zwischen 2011 und 2016
stagnierte, konnte im Jahr 2018 zum zweiten Mal in Folge ein Zuwachs erreicht
werden. Die höchsten Zuwächse gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im
Baugewerbe mit einer Steigerung von jeweils drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Aktuell ist die Arbeitslosenquote so gering wie nie zuvor. Rund ein Viertel der
Betriebe im Land sind tarifgebunden. ?Die Ergebnisse des IAB-Betriebspanels
zeigen klar, dass sich Tarifbindung sowohl für Arbeitnehmer als auch
Arbeitgeber lohnt?, sagt Grimm-Benne. Demnach sind die Löhne in tarifgebundenen
Unternehmen deutlich höher und die Arbeitszeit geringer. Diese Betriebe
investieren mehr in Weiterbildung und haben häufig weniger Probleme, offene
Stellen zu besetzen.
Der Länderbericht zeigt ferner auf, dass das Potential Geflüchteter als
Arbeitnehmer längst noch lnicht gehoben ist. 2018 haben nur 3 Prozent der
sachsen-anhaltischen Betriebe geflüchtete Menschen beschäftigt (Deutschland 9
Prozent). 72 Prozent dieser Betriebe bewerteten die damit gemachten Erfahrungen
positiv und würden auch in Zukunft wieder Geflüchtete einstellen. ?Um Menschen
mit Fluchthintergrund wirksam zu integrieren gehört zweifellos die Einbindung
in den Arbeitsmarkt. Das holt Betroffene aus der Bittstellerrolle, schult das
Sprachvermögen und auch die soziale Kompetenz?, wirbt Grimm-Benne in Richtung
Unternehmen, die dazu auch zahlreiche Förderprogramme nutzen können.
Hintergrund:
Seit 1996 bildet das IAB-Betriebspanel Jahr für Jahr die aktuellen
Trends auf dem sachsen-anhaltischen Arbeitsmarkt ab und vergleicht sie mit der
Entwicklung in anderen Regionen Deutschlands. Seit 2000 finanziert das Land
alljährlich eine Aufstockung dieses Panels, um repräsentative Ergebnisse
speziell für Sachsen-Anhalt zu erhalten. Mit der Erstellung des Länderberichts
2018 ist das Institut für sozialökonomische Strukturanalysen (SÖSTRA)
beauftragt worden.
Das IAB-Betriebspanel Sachsen-Anhalt steht auf der Internetpräsenz des
Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration als pdf zum Download zur
Verfügung: https://ms.sachsen-anhalt.de/themen/arbeit/dokumentenbibliothek/iab-betriebspanel/
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