Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Keine erhöhte Anzahl an Armfehlbildungen
Fehlbildungsmonitoring 2017 gibt für Sachsen-Anhalt Entwarnung
15.11.2018, Magdeburg – 80
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Kommen Kinder mit Fehlbildungen zur
Welt oder führen diese sogar zu einer vorzeitigen Beendigung der
Schwangerschaft, ist das ein großer Schicksalsschlag. Jeder Einzelfall ist
tragisch und stellt Familien und Angehörige vor ganz spezielle
Herausforderungen. Aktuelle Medienberichte, wonach in Frankreich eine Häufung
von Armfehlbildungen zu verzeichnen war, verunsichern zunehmend auch werdende
Eltern in Deutschland. Es kommen Fragen auf: Ist mein Ungeborenes in Gefahr?
Besteht für mein Kind ein höheres Risiko für eine Fehlbildung? Doch die
aktuellen Zahlen der Fehlbildungsstatistik können beruhigen.
Im
Rahmen der Gesundheitsberichterstattung gibt das Fehlbildungsmonitoring,
finanziert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des
Landes Sachsen-Anhalt, jährlich einen Bericht zur ?Häufigkeit von congenitalen
Fehlbildungen und Anomalien sowie genetisch bedingten Erkrankungen? heraus und
erfasst damit bereits seit 1980 landesweit Daten zu Schwangerschaften, die von
angeborenen Fehlbildungen und Chromosomenstörungen betroffen sind.
Dem
akutellen Bericht liegen Daten von 18.030 Schwangerschaften aus dem
Geburtsjahrgang 2017 zu Grunde. Von angeborenen Fehlbildungen waren im Jahr
2017 rund 4 Prozent aller Neugeborenen in Sachsen-Anhalt betroffen. Damit bleiben
im Vergleich die Zahlen zum Vorjahr 2016 konstant
Auch
in diesem Jahr ist das Herz am häufigsten von Fehlbildungen betroffen. Herzfehlbildungen
traten etwa dreimal häufiger auf als Fehlbildungen der Nieren und des
Harntraktes und etwa doppelt so häufig wie die des Muskel- und Skelettsystems.
2017
wurde eine Reduktionsfehlbildung der Extremitäten in Sachsen-Anhalt bei einem
Kind/Fet pro 1.127 Geburten beobachtet. Von eben diesen Reduktionsfehlbildungen
der Extremitäten, wie das Krankheitsbild von Medizinern genannt wird, ist auch
in besagten Fällen aus Frankreich die Rede. Im Gegensatz zu den Meldungen aus
Frankreich können die vorliegenden Zahlen des Jahresberichts 2017 diesen Trend
in Sachsen-Anhalt nicht bestätigen. Im Vergleich zum Bezugszeitraum 2005 bis
2016 konnte sogar eine Verringerung festgestellt werden.
Auch
bei den Fehlbildungen der unteren und oberen Extremitäten finden sich
rückläufige Zahlen. Insgesamt zeigen die Daten, sowohl bei den
Reduktionsfehlbildungen im Allgemeinen als auch bei denen der oberen Extremität
im Speziellen, keinen signifikant ansteigenden Trend.
Die
Auswertung der Daten für den Geburtsjahrgang 2017 geben insgesamt keinen Anhalt
für eine örtlich oder zeitlich auffällige bzw. ungewöhnliche Häufung der
Extremitätenfehlbildungen. Die Ursachen für das Auftreten von angeborenen
Fehlbildungen sind multifaktoriell (einschließlich genetischer Ursachen) und
können nicht nur auf externe Einflüsse reduziert werden. Generell gilt es
jedoch bekannte Risikofaktoren zu
minimieren. So sollte z.B. auf Alkohol, Drogen und/oder Nikotin in der
Schwangerschaft verzichtet werden. Auch die rechtzeitige (bereits ab
Kinderwunsch) Einnahme von Folsäure stellt eine Präventionsmaßnahme dar.
Weitere
und ausführliche Informationen sowohl zur Risikominimierung, als auch zur
statistischen Fehlbildungserfassung, unter: www.angeborene-fehlbildungen.com
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