Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Schwer erreichbaren Jugendlichen wieder eine Perspektive geben
17.01.2018, Magdeburg – 5
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Halle. Jugendlichen und
jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, die über keinerlei schulische oder berufliche
Qualifikationen verfügen, greift in Halle das Projekt ?LösBar? unter die Arme. Ziel
ist es, besonders schwer erreichbare Jugendliche darin zu bestärken, Angebote
von Schul- und Ausbildung, zum Arbeitsmarkt oder
zur sozialen Grundsicherung wahrzunehmen. ?Es handelt sich um ein Paradebeispiel
der Jugendsozialarbeit, das zuerst Betroffene im sozialen Milieu aufsucht und
notwendige Beziehungsarbeit leistet?, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne. Sie
übergab heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von 1,2 Millionen Euro an den
Internationalen Bund (IB) als Projektträger.
?Die Gründe, warum
Betroffene in Schwierigkeiten geraten, sind ganz individuell?, sagt Grimm-Benne.
Überforderung mit der Lebenssituation oder Misstrauen in staatliche
Unterstützungsangebote entstehe, wenn beispielsweise ein fester Wohnsitz fehlt,
eine Beziehung in die Brüche geht, Suchtmittel konsumiert werden oder Menschen
sozial ausgegrenzt und isoliert seien. ?Wir dürfen diese Jugendlichen nicht sich
selbst überlassen, müssen Vertrauen gewinnen und ihre Persönlichkeit stärken?,
so Grimm-Benne.
Die Fördersumme für das
Projekt ?LösBar? stammt aus dem Landesprogramm ?Regionales Übergangsmanagement
(RÜMSA). Es wird mit Mitteln aus dem Europäischen
Sozialfonds (ESF) und des Landes umgesetzt. Das Jobcenter Halle übernimmt die Kofinanzierung
mit weiteren 300.000 Euro. Damit werden für drei Jahre unter anderem die
Projektleitung und -assistenz, acht Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie
eine Psychologin finanziert. Außerdem entstehen drei Anlaufstellen
(Medizinerviertel, Südstadt, Heide-Nord) in Halle.
Hintergrund: Es gibt
eine Vielzahl junger Menschen, die aus den Hilfesystemen ausgestiegen sind bzw.
nie Leistungen erhielten, obwohl sie anspruchsberechtigt wären. Allein in Halle schätzen Streetworker die Zahl dieser Jugendlichen
auf 230. Laut dem Deutschen Jugendinstitut leben derzeit rund 37.000
obdachlose und wohnungslose Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren in Deutschland.
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