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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Berufsorientierung dichter an den Jugendlichen dran / Minister und Agentur-Chefin bei BRAFO in Wernigerode

30.03.2015, Magdeburg – 15

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

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Sachsen-Anhalt hat die Berufsorientierung für

7.-Klässler neu aufgestellt. ?Die Jugendlichen sollen sich stärker selbst

einbringen und aktiv ihre Interessen und Kompetenzen ergründen können, statt

allein passiv Berufsbilder vorgetragen zu bekommen?, sagte Arbeitsminister

Norbert Bischoff am Montag beim Besuch eines Projektes in Wernigerode.

 

Das einwöchige Angebot BRAFO (Berufswahl Richtig

Angehen Frühzeitig Orientieren) richtet sich verpflichtend an Schülerinnen und

Schüler der siebten Klassen von Sekundar-, Gemeinschafts- und Gesamtschulen

sowie in diesem Jahr erstmals auch von Förderschulen für Lernbehinderte. Das

Land und die Bundesagentur für Arbeit sind gemeinsam Träger des Projektes. An

der Konzeption hat auch das Institut für Strukturpolitik und

Wirtschaftsförderung Halle (isw) mitgewirkt.

 

Minister Bischoff betonte: ?Mit dem Neuansatz sind

wir dichter bei den Jugendlichen. Wir lassen ihnen Zeit und Raum, sich

auszuprobieren, selbst Stärken und Schwächen zu ergründen. Erst zum Schluss

geht es um die Frage, welcher Beruf konkret anzustreben wäre.? Bischoff mahnte:

?Zu oft wird der Fehler gemacht, dass den Jugendlichen von erfahrenen

Erwachsenen gesagt wird, welcher Beruf passend wäre. Die Jugendlichen müssen

die Chance haben, genauer hineingucken zu können. Das erspart Enttäuschungen

und verhindert Ausbildungsabbrüche.?

 

Heike Schittko, Vorsitzende der Geschäftsführung

der Agentur für Arbeit Halberstadt, stellte fest: ?Die Hitliste der am häufigsten

gewählten Ausbildungsberufe ist bei uns im Landkreis Harz seit vielen Jahren

bislang leider weitgehend unverändert. Mädchen favorisieren besonders die

vermeintlich typischen Frauenberufe im Büro, im Einzelhandel und im

Dienstleistungsbereich, Jungs konzentrieren sich in erster Linie auf den

Kfz-Mechatroniker, gefolgt von einzelnen Metallberufen sowie einigen Handwerks-

und Gastronomieberufen. Um den jungen Menschen den Blick auch  für andere Arbeitsfelder und die vielfältigen

Angebote der Region zu öffnen, bietet das BRAFO-Projekt mit seinen

Schnupperpraktika in verschiedenen Berufen eine ideale Grundlage. Dabei setzen

wir bewusst auf eine frühzeitige Berufsorientierung, um den jungen Leuten einen

gelungenen Start ins Berufsleben zu ermöglichen und die vielen

Ausbildungsangebote der Region so gut wie möglich auszuschöpfen.?Landesweit werden in diesem Jahr rund 9.000

Jugendliche aus 177 Schulen einen BRAFO-Kurs absolvieren. Das Konzept verfolgt

einen Drei-Schritt-Ansatz von Kompetenz-, Interessens-, und Betriebserkundung.

 

Zum Auftakt werden in einer Kompetenzanalyse individuell

Stärken und Schwächen ausgelotet. Im weiteren Verlauf erproben sich die

Jugendlichen in verschiedenen Tätigkeitsfeldern, etwa handwerklich,

künstlerisch, mathematisch-technisch oder kommunikativ. Damit wird ihre

konkrete Interessenslage ergründet. In einem dritten Schritt wird den

Jugendlichen empfohlen, in der achten Klasse freiwillig ein Firmenpraktikum zu

absolvieren, um ihre Interessenslage und damit dann auch ihr Berufsbild weiter

schärfen zu können.  Ziel ist es, dass

sich die Jugendlichen praktisch ausprobieren. Zudem erhalten sie so frühzeitig

Kontakt zu Unternehmen der Region. Das kann den Weg zu einem Arbeitsplatz ebnen.

 

Insgesamt zielt die Berufsorientierung auf die vier

Bereiche Natur und Technik, Mitmenschen, Kultur sowie Information und

Wissenschaft. In diesen jeweiligen Lebenswelten sind konkrete Tätigkeitsfelder identifiziert

worden, in denen sich die Mädchen und Jungen erproben. Das Ausprobieren soll

den Jugendlichen helfen, letztlich selbst für sich ein Berufsbild zu

identifizieren.

 

So geht es im Bereich Natur und Technik um das

Fertigen, Verarbeiten, Reparieren sowie Rohstoffe gewinnen, Entsorgen, Reinigen

und Pflanzen anbauen. Der Themenbereich Mitmenschen umfasst das Pflegen, soziale

Helfen, medizinisches und kosmetisches Behandeln, Erziehen, Ausbilden und  Lehren, aber auch das Sichern und Beschützen

von Ordnung und Sicherheit.

 

In der Lebenswelt Kultur ergründen die Jugendlichen

ihre Stärken und Schwächen beim Werben, Marketing, Bewirten, Beherbergen und Speisenbereiten.

Auch loten sie aus, ob sie Talente besitzen und späterhin einmal künstlerisch,

journalistisch oder unterhaltend tätig werden sollten. Im Bereich Information

und Wissen geht es um elektronische Datenverarbeitung, das Beraten, Informieren,

Einkaufen und Verkaufen, Kassieren, Sortieren, Packen, Beladen, Messen, Prüfen,

Erproben und Kontrollieren.Für das BRAFO-Projekt wird Geld aus dem

Europäischen Sozialfonds eingesetzt. Allein in den Jahren 2015 und 2016 sieben

Millionen Euro. Die von der EU geforderte nationale Mitfinanzierung wird durch

die Bundesagentur für Arbeit dargestellt. Das Projekt steht grundsätzlich auch für

Sinnes-, Körper- und geistig Behinderte offen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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