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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt nimmt Fahrt auf

11.04.2014, Magdeburg – 10

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

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Das

Regionale Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt RHESA nimmt Fahrt auf. Sechzehn

Krankenhäuser, drei Gesundheitsämter und die beiden Medizinischen

Universitätsfakultäten sind beteiligt. Die Finanzierung für den weiteren Aufbau

des Registers ist per Vertrag für das Jahr 2014 gesichert. So steuert das

Gesundheitsministerium in diesem Jahr 20.000 Euro bei, bis zu 51.500 Euro

kommen von der AOK Sachsen-Anhalt und fast 29.000 Euro von der Kasse IKK gesund

plus. Weitere etwa 50.000 Euro hat die Deutsche Herzstiftung zugesagt.

 

 

 

Ziel

des Registers ist, die Krankenversorgung der Bevölkerung spürbar zu verbessern.

Dazu soll zunächst die Risikostruktur für Herzinfarkte analysiert werden, um

dann die Versorgung sowie Prävention und Gesundheitsförderung bedarfsgerechter und

zielgruppenspezifischer ansetzen zu können. Sachsen-Anhalt hat im

Bundesdurchschnitt die höchste Sterblichkeit an Herzinfarkten.

 

 

 

Prof. Dr. Andreas Stang, der Leiter

des RHESA, hält das neue Register für ein Alleinstellungsmerkmal für das Land.

Im Gegensatz zu den wenigen anderen Herzinfarktregistern in Deutschland erfasse

das Register in Sachsen-Anhalt auch Herzinfarkte im höheren Lebensalter und

betrachte dabei auch differenziert eine ländliche sowie eine städtische Region,

erklärte Stang. ?Damit kommt das Register auch der Aufgabe nach, die Folgen des

demographischen Wandels in Sachsen-Anhalt zu beleuchten.?

 

 

 

Gesundheitsminister

Norbert Bischoff dankte allen Beteiligten. Er sagte: ?Mit dem

Herzinfarktregister leisten wir wichtige Aufbauarbeit, um die Gesundheit in

Sachsen-Anhalt spürbar zu verbessern. Wichtig ist, dass viele Partner gemeinsam

agieren. Einer allein kann diese Aufgabe nicht schultern.? Bischoff betonte

zugleich, dass er in den kommenden Jahren auf Unterstützung des Bundes setzt.

Der im Berliner Koalitionsvertrag angekündigte Innovationsfonds mit 300

Millionen Euro für innovative sektorenübergreifende Versorgungsformen und die

Versorgungsforschung sei ?sehr wichtig?. Sachsen-Anhalt werde darauf achten,

dass das Versprechen auch umgesetzt werde.

 

 

 

Ralf

Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt sagte: ?Sachsen-Anhalt hat im

Bundesdurchschnitt die höchste Sterblichkeit an Herzinfarkten. Wir wollen, dass

sich die Herzgesundheit der Sachsen-Anhalter spürbar verbessert. Das Register

soll Aufschluss geben über die Ursachen der hohen Sterblichkeit, um daraus die

richtigen Maßnahmen für die Menschen in unserem Land abzuleiten.?

 

 

 

Uwe

Schröder, Vorstand der IKK gesund plus, sieht im vernetzten Aufbau des

Herzinfarktregisters eine große Chance. ?Durch die Sicherstellung der

gemeinsamen Verantwortung kann eine zeitnahe und qualitätsgesicherte Versorgung

gewährleistet werden. Dies sind entscheidende Kriterien, um den Betroffenen

umgehend und umfassend helfen zu können?, so Schröder.

 

 

 

Eine Grundvoraussetzung für die

erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes ist die breite Unterstützung durch

Patientinnen und Patienten. Die behandelnden Krankenhausärzte bitten alle

Herzinfarktpatienten um ihre Einwilligung, eine knappe, aber aussagefähige

standardisierte Meldung an das Register weitergeben zu dürfen. Das Register

analysiert und bewertet damit Qualitätsbereiche der Versorgung wie die Zeiten

zwischen ersten Symptomen und Herzkatheter-Untersuchung, die Kapazität von

Katheterplätzen oder die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Herzinfarkt. Diese

Merkmale erlauben einen regionalen Vergleich der Notfallversorgung in unserer

Region und damit Rückschlüsse auf Verbesserungsmöglichkeiten.

 

 

 

Die Verantwortlichen des Registers

betrachten die erste Aufbauphase als erfolgreich. Bereits seit Mitte 2013

werden Meldewege eingerichtet. Die sehr große Mehrheit der Patientinnen und

Patienten habe einer Meldung zugestimmt. In der Altmark gebe es jedoch noch

Reserven. Dort hatten zwischen 14 und 25 Prozent der Patienten einer

Registrierung nicht zugestimmt. Dadurch wird die Aussagekraft der Analysen

möglicherweise gemindert.

 

 

 

Ohne Zustimmung des Patienten dürfen

die Krankenhäuser wichtige Informationen nicht weitergeben wie etwa das

Vorliegen bekannter Risikofaktoren, die Symptomatik, das Alarmierungsverhalten

und die Versorgungspfade vor dem Ereignis. Auch die Inanspruchnahme von

Rehabilitationsmaßnahmen und der weitere Verlauf nach dem Ereignis bleiben dann

unbekannt. All das sind Einflussgrößen, die zur Erklärung der regionalen

Sterblichkeit beitragen können und bei denen vor allem ein

Verbesserungspotenzial vermutet wird. Daher ist es wichtig, dass alle Bürger

der Registerbevölkerung das Ziel des Herzinfarktregisters kennen und sich damit

identifizieren. Dies trifft auch für diejenigen zu, die sich noch nicht wegen

ihres Herzens in ärztlicher Behandlung befinden.

 

 

 

So funktioniert das

Herzinfarktregister:

 

Alle überlebten und tödlichen

Herzinfarkte einer städtischen (Stadt Halle) und einer ländlichen (Region

Altmark) Bevölkerung im Alter ab 25 Jahre sollen gemeldet werden. Überlebte

Infarkte werden über die beteiligten Krankenhäuser der Registerregionen an das

RHESA gemeldet. Tödliche Infarkte werden über die Gesundheitsämter der

Registerregion in Kooperation mit den leichenschauenden Ärzten an das RHESA

gemeldet.

 

 

 

Die Leitung des Registers liegt bei

Prof. Dr. Andreas Stang, Institut für Klinische Epidemiologie, Medizinische

Fakultät, Universität Halle, rhesa@medizin.uni-halle.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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