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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Altenpflege neu gedacht: Runder Tisch diskutiert Qualität in der Pflegeausbildung

15.06.2017, Magdeburg – 58

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Wolmirstedt. Innerhalb von fünf Jahren sind die Schülerzahlen für Pflegeberufe in

Sachsen-Anhalt an den staatlichen sowie freien berufsbildenden Schulen

eingebrochen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Fachkräften enorm, laut einer

Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Sachsen-Anhalt-Thüringen

bis zum Jahr 2030 um bis zu 36 Prozent. Diese Herausforderung vor dem

Hintergrund des demografischen Wandels skizzierte auch Jürgen Banse,

Geschäftsführer Verband Deutscher Privatschulen (VDP), bei der dritten Auflage

des Runden Tisches Pflege am Donnerstag in Wolmirstedt.

 

In dem vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration ins Leben

gerufenen Gremium geben Vertreter von Trägern, Vereinen, Verbänden,

Wissenschaft, Gewerkschaften und der Politik der Pflege in Sachsen-Anhalt eine

starke Stimme. ?Nur gut ausgebildete Altenpflegekräfte können auch eine gute

Arbeit leisten?, lautete der Tenor von Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne

angesichts der anstehenden Änderungen in der Pflegeausbildung. ?Die Herausforderung

besteht insbesondere darin, die Pflegeberufe in der Öffentlichkeit als

qualitativ anspruchsvolle und menschlich sehr erfüllende Berufe wahrnehmbar zu

machen.?

 

Ein konkretes Beispiel erläuterte Prof. Dr. Gabriele Meyer von der

Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dort

startete im vergangenen Jahr der bundesweit einmalige Modellstudiengang

?Evidenzbasierte Pflege?, der den Pflegeberuf attraktiver machen und auch

Abiturienten ansprechen soll, die bislang nicht an eine Pflegeausbildung

gedacht haben.

 

Aktuell arbeiten viele der Fachkräfte in der Altenpflege unfreiwillig in

Teilzeit, und sie verdienen deutlich schlechter als Krankenschwestern. Der

Gehaltsunterschied liegt bei mehr als 1000 Euro monatlich. ?Eine wichtige

Stellschraube, um die Gehaltsschere zu schließen, wäre neben einem Tarifvertrag

Pflege eine einheitliche Pflegeausbildung?, sagte Grimm-Benne.

 

Heute sind landesweit mehr als 47.000 Personen im Pflegebereich

beschäftigt, 22 Prozent mehr als noch 2008. Vor dem Hintergrund der

demografischen Entwicklung werde die Nachfrage nach Pflegeleistungen stark

wachsen, heißt es in der Studie. Schon heute ist der Markt wie leergefegt, es

dauert lange freie Stellen zu besetzen.

Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de