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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Apell gegen Fremdenhass beim ?Tag der Erinnerung?

10.06.2016, Magdeburg – 16

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Dessau. Zum ?Tag der Erinnerung?, mit dem heute in Dessau

an den gewaltsamen Tod Alberto Adrianos vor 16 Jahren erinnert wird, hat

Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte, Staatssekretärin Susi Möbbeck, zum

Engagement gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus aufgerufen.

 

Bei der

Feierstunde an der Steinstele mit der Aufschrift ?Alberto Adriano ? Opfer

rechter Gewalt am 11. Juni 2000? sagte sie, Adriano sei einzig wegen seiner

Hautfarbe Opfer des Angriffes von drei Neonazis geworden. Ziel rassistischer

Übergriffe sei, ein Klima der Angst und Einschüchterung zu schüren und

Migrantinnen und Migranten das Signal zu senden, dass sie unerwünscht seien.

 

Möbbeck

verwies auf die Zahl rechter Gewalttaten, die im vergangenen Jahr in

Sachsen-Anhalt einen neuen Höchststand erreicht habe, und auf Mobilisierungen

gegen Flüchtlingsunterkünfte, die zeigten, dass rassistische Einstellungen bis

weit in die Mitte der Gesellschaft reichten. 

 

?Rassistische

und rechtsextreme Bestrebungen richten sich gegen die Grundlagen des

demokratischen Staates. Sie sind ein Angriff auf Menschenwürde und

Grundrechte?, sagte Möbbeck. Sie verwies darauf, dass rassistischen Taten Worte

vorausgingen. ?Rassistische Gewalttäter fühlen sich als Vollstrecker eines

Mehrheitswillens, wenn in der Öffentlichkeit rassistische Vorurteile gegenüber

Flüchtlingen gepflegt werden. Dagegen braucht es die hörbare Haltung der Vielen

für Respekt und Vielfalt.? 

 

Susi

Möbbeck verband ihren Apell mit dem Dank an die vielen Aktiven, die in Dessau

das Gedenken an Adriano weitertragen und sich gegen Rassismus engagieren.

 

Hintergrund:

 

In der

Nacht vom 10. auf den 11. Juni 2000 wurde Alberto Adriano von drei betrunkenen

Neonazis im Dessauer Stadtpark zusammengeschlagen. Drei Tage später erlag er

seinen schweren Verletzungen. In der Folge widmeten sich Politik und

Zivilgesellschaft mit erhöhter Aufmerksamkeit der Bekämpfung des

Rechtsextremismus und der Stärkung einer demokratischen Kultur.

 

Der ?Tag

der Erinnerung? wird unterstützt vom Ministerium für Arbeit, Soziales und

Integration des Landes Sachsen-Anhalt. In die Vorbereitungen sind in diesem

Jahr neben dem koordinierenden Multikulturellen Zentrum in einer

Vorbereitungsgruppe eingebunden gewesen: der Ausländerbeauftragte der Stadt

Dessau-Roßlau, die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt, die Beratungsstelle für

Opfer rechter Straf- und Gewalttaten Anhalt/Bitterfeld/Wittenberg, der

Evangelische Kirchenkreis Dessau, das Integrationsbüro der Stadt Dessau-Roßlau,

der Migrantenrat Dessau-Roßlau und das Projekt ?Salam Aleikum ? Friede sei mit

Dir!? Islamismusprävention Sachsen-Anhalt.

 

 

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