Menu
menu

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Sportministerin Kuppe auf
Landessporttag: "Wir haben die Chance, gemeinsam gestärkt aus dieser
schwierigen Phase heraus zu gehen" / Unnachgiebige Aufarbeitung der Krise
ist alternativlos

26.05.2008, Magdeburg – 58

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:

058/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales -

Pressemitteilung Nr.: 058/08

 

 

 

Magdeburg, den 24. Mai 2008

 

 

 

Sportministerin Kuppe auf

Landessporttag: "Wir haben die Chance, gemeinsam gestärkt aus dieser

schwierigen Phase heraus zu gehen" / Unnachgiebige Aufarbeitung der Krise

ist alternativlos

 

Sachsen-Anhalt ist ein

erfolgreiches und begeistertes Sportland. Sportlerinnen und Sportler aus

Sachsen-Anhalt gehören zu den Hoffnungsträgern für das deutsche

Olympia-Aufgebot. Unsere Schwimmer Paul Biedermann und Christian Kabusch sowie

Anke Buschschulte haben ihre Qualifikation für Peking bereits in der Tasche,

unsere Magdeburger Handballer Yves Grafenhorst, Christian Sprenger, Christoph

Teuerkauf und Silvio Heinevetter haben gute Chancen auf eine Nominierung.

Ebenso setzen wir auf die Ruderinnen und Ruderer, darunter Manuela Lutze und

auf Andreas Wels im Synchron-Wasserspringen. Für die Paralympics gibt es gute

Startchancen etwa für Ulrich Iser im Kugelstoßen und Andrea Eskau im Handbike,

um nur einige zu nennen. Ich drücke allen Athletinnen und Athleten die Daumen.

 

Erfolge im Sport, das sind für

mich vor allem aber die knapp 400.000 Menschen in den mehr als 3.200 Vereinen,

die sich sportlich betätigen und für

den Sport engagieren ¿ sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr. Das sind

Kinder und Jugendliche, Männer und Frauen, Junge und Ältere, Behinderte und

Nichtbehinderte.  Sport hält fit und

vital, bringt  Freude und Freunde. Ich

danke Ihnen, den Delegierten und Gästen heute stellvertretend für alle haupt-

und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Sport.

 

Der Sport hat eine große

gesellschaftspolitische Bedeutung. Die Strukturen, Gremien und die

verantwortlichen Personen im Sport tragen eine große Verantwortung. Weil das so

ist, konnte es für niemanden ein Zögern geben, spätestens nach Vorlage des

Landesrechnungshofberichtes unverzüglich und unnachgiebig daran zu arbeiten,

die dargelegten Missstände abzustellen. Fördergeldverschwendung,

undurchsichtiges Finanzgebaren und Schattenwirtschaft haben im Sport nichts zu

suchen. Wir konnten es nicht dulden, dass einige wenige handelnde Personen das

hohe Gut der Autonomie des Sports in selbstherrlicher Manier missbraucht haben.

Der Sport hat dadurch Schaden genommen.

 

Ich bin dankbar, dass wir die

Kraft aufgebracht haben und uns gemeinsam auf den Weg begeben haben, aus dieser

Krise auszubrechen und die Krise aufzuarbeiten. Wir müssen zu klaren

Verhältnissen kommen. Auch wenn es schmerzt: Wir müssen aufräumen. Und wir sind

kräftig dabei.

 

Getragen wurde und wird dieser

Prozess der Aufklärung von Ihnen, liebe Sportfreunde und Sportfreundinnen von

der Sportbasis. Es waren Kreis- und Stadtsportbund-Vorsitzende

und Vereins-Vorsitzende, die nach Vorlage des Landesrechnungshofberichtes

unüberhörbar den Neuanfang im Sport gefordert haben. Dafür danke ich Ihnen.

 

Ein zweiter großer Dank geht an

dieser Stelle an die gemeinsame Arbeitsgruppe zur Neuordnung der

Sportstrukturen von Landessportbund

und Sozialministerium. Diese Arbeitsgruppe hat intensiv gearbeitet und erste

Weichen zum Weg aus der Krise gestellt. Verabredet wurden  Eckpunkte für die künftige Sportförderkulisse.

 

Ich betone: Diese Eckpunkte

sind gemeinsam in der Arbeitsgruppe verabredet worden und sie weisen

ausdrücklich nicht den Weg zurück in einen Staatssport.

Über diesen Eckpunkten steht die Überschrift: Wir wollen einen starken und

unabhängigen Sport. Und wir wollen eine klare und transparente Sportförderung,

die unzweifelhaft kontrollierbar ist - intern durch die Gremien des Sports und

von Seiten des Fördermittelgebers.

 

Denn: Die gemeinsame

Überzeugung ist, dass wir nie wieder derartige Missstände und Verfehlungen erleben

wollen, wie wir sie jetzt aufarbeiten müssen.

 

Die Eckpunkte beschreiben, dass

der Landessportbund als

eingetragener gemeinnütziger Verein und sein ehrenamtliches Präsidium den

Rücken frei haben sollen, um sportinhaltlich

und konzeptionell zu arbeiten. Das Fördermittelgeschäft und mögliche

wirtschaftliche Betätigungen im Sport sollen nach den Vorstellungen der

gemeinsamen Arbeitsgruppe aus dem LSB herausgelöst werden. Das Fördergeschäft

sollte eine neue klar definierte und transparent agierende Gesellschaft,

übernehmen, die durch einen operativ verantwortlichen Aufsichtsrat kontrolliert

wird. In dem Aufsichtsrat sollten der LSB und der DOSB ebenso vertreten sein wie

die Landesregierung.

 

Mit dieser strikten Trennung

zwischen ehrenamtlicher Sportarbeit und Sportförderung würden wir deutschlandweit

ein gewisses Neuland betreten. Dieser Weg wäre konsequent. Wir müssen zur

Kenntnis nehmen, dass der über den Budgetierungs- und Beleihungsvertrag

gewählte Weg einer Vermischung von Sportkonzeption, Sportorganisation,

Sportförderung und wirtschaftlichem Agieren Kontrolle und Transparenz erschwert

und in weiten Teilen unmöglich gemacht hat. Das können wir uns nicht leisten.

 

Die Landesregierung steht zu

ihrem Wort, den Sport zu unterstützen. Wie wichtig uns dies ist, sehen Sie

nicht zuletzt auch heute. Es war für Ministerpräsident Professor Böhmer und für

mich eine Selbstverständlichkeit, dass wir gemeinsam der Einladung zum Landessporttag nachkommen.

 

Wir haben auch Wort gehalten,

dass die vorübergehende Umorganisation der Fördergeldausreichung zu keinen

Verzögerungen und Brüchen für die Arbeit an der Sportbasis führen wird. Seit

Mitte April hat das Sportministerium knapp eine Million Euro an Kreissportbünde und Landesfachverbände ausgereicht.

Ablehnungen hat es nach meiner Kenntnis nicht gegeben. Da, wo Nachfragen

erforderlich waren, konnten wir sehr unbürokratisch Lösungen finden. Die Arbeit

vor Ort kann problemlos weitergehen. Nur bei einem Investitionsvorhaben mit

vorgesehener 100%-Förderung einer Fitness- oder Gesundheitssportanlage gibt es noch Gesprächsbedarf.

 

Mit der Wahl eines neuen

Präsidiums stellen Sie heute die Weichen für einen personellen Neuanfang. Ich

wünsche Ihnen eine gute Wahl. Wenn ich mir die Liste der Kandidatinnen und

Kandidaten anschaue, bin ich zuversichtlich, dass Ihnen der wirkliche Neuanfang

gelingt. Dazu beitragen wird auch, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten eine

so genannte Ehrenerklärung abgeben sollen und damit bestätigen, dass in den

alten Strukturen keine Vorteilsnahme erfolgt ist und sie zu DDR-Zeiten keine

Stasi-Verstrickung hatten.

 

Ich wünsche dem neuen Präsidium

einen guten Start. Vor den neu gewählten Mitgliedern steht ein gewaltiger

Aufgabenberg ¿ auch in Abarbeitung des Berichtes des Landesrechnungshofes. Neben

der Vorlage eines belastbaren Haushaltsplanes gilt es, die Personalkosten zügig

in Ordnung zu bringen und schnell Klarheit für die Zukunft der Landessportschule in Osterburg zu schaffen. Bis zum 15.

Juni müssen verabredungsgemäß die Konkretisierungen laut Paragraph 2 und 3 des

Änderungsvertrages erfolgen. Bis Ende September muss das neue

Sportförderkonzept stehen, damit ich rechtzeitig im Sozial- und Finanzausschuss

die Freigabe der vom Landtag bislang gesperrten Sportfördermittel für 2009

beantragen kann. Daran haben wir gemeinsam ein originäres Interesse.

 

Ich stehe als Partnerin des

Sports bereit und freue mich auf eine 

konstruktive Zusammenarbeit mit den Gremien des Sports. Ich darf das

neue Präsidium bereits jetzt für Anfang Juni zu einem ersten Gespräch über die

nächsten gemeinsamen Schritte einladen. Es soll eine gute, gedeihliche

Zusammenarbeit im Interesse des Sports und des Sportlandes Sachsen-Anhalt

werden.

 

Wir haben wirklich die Chance,

gemeinsam gestärkt aus dieser schwierigen Phase heraus zu gehen. Trotz mancher

Meinungsverschiedenheit zwischen einem Landessportbund

und einer Landesregierung, die es geben darf, darf es aber niemandem gelingen,

zwischen uns einen Keil zu treiben und uns in unserem gemeinsamen Anliegen

auseinander zu dividieren.

 

Nein, wir wollen gemeinsam für

den Sport in Sachsen-Anhalt den Erfolg.

 

 

 

Impressum:

 

Ministerium

für Gesundheit und Soziales

Pressestelle

Turmschanzenstraße 25

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-4607

Fax: (0391) 567-4622

Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de