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Sozialminister Bischoff:
Sprachtests sind Baustein für mehr Chancengerechtigkeit
02.12.2010, Magdeburg – 106
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
106/10
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 106/10
Magdeburg, den 2. Dezember 2010
Sozialminister Bischoff:
Sprachtests sind Baustein für mehr Chancengerechtigkeit
Die neue Sprachstandsfeststellung und Sprachförderung in den
Kindertageseinrichtungen erhöhen die Chancengerechtigkeit. Die erste Runde der
Sprachtests hat für zehn Prozent der Kinder im Alter von drei und vier Jahren
einen zusätzlichen pädagogischen Förderbedarf ausgemacht. Durch das frühzeitige
Erkennen gibt es die Möglichkeit, durch gezielte Förderung noch vor
Schulantritt Defizite zu beheben.
Sozialminister Norbert Bischoff sagte am Donnerstag auf
einer Fachkonferenz in Magdeburg: ¿Durch die Förderung wird
verhindert, dass eine zu geringe Sprachkompetenz den Start in der Grundschule
behindert und damit womöglich auch Weichen für die gesamte Bildungsbiografie
und soziale Integration falsch gestellt werden. Jedes Kind soll mit Eintritt in
die Schule dem Unterricht problemlos folgen können.¿
Kultusministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff erklärte: "Sprache ist
bekanntlich ein zentraler Zugang zur Welt. Sprache - und das ist weit mehr als
ein Wortschatz - ist die wichtigste Grundlage des Erfassens, des Denkens und
der Mitteilung. Da erfolgreiches Lernen nur mit einem bestimmten Sprachstand
möglich ist, hat besonders die Schule ein großes Interesse daran, dass die
erforderliche Sprachförderung so früh wie möglich beginnt."
Seit Anfang 2010 gibt es in Sachsen-Anhalt laut Gesetz für
jedes Kind im vorletzten Jahr vor der Einschulung einen Sprachtest, um mögliche
Defizite zu erkennen und dann in einer Sprachförderung zu beheben. Mit dem
Testverfahren ¿Delfin4¿ wird überprüft, ob die Sprachentwicklung des Kindes aus
pädagogischer Sicht altersgemäß ist und ob es die deutsche Sprache hinreichend
beherrscht. Die Fachkonferenz in Magdeburg diskutierte erste Ergebnisse des
ersten Testjahrgangs.
Die Ergebnisse im
Einzelnen:
Nach den vorliegenden Rückmeldungen aus den
Kindertageseinrichtungen benötigen von den 15.416 getesteten Kindern etwa 9
Prozent der Mädchen (696 Kinder) und 12 Prozent der Jungen (956 Kinder) eine
Sprachförderung. Von den getesteten Kindern haben 877 einen
Migrationshintergrund. Von denen benötigt fast jedes dritte Kind (29,9 Prozent)
eine zusätzliche Förderung. Den größten Sprachförderbedarf weist der Saalekreis
mit fast 14 Prozent auf, den geringsten der Burgenlandkreis mit rund 7 Prozent.
Die Ergebnisse gelten als Trend. Eine detaillierte Evaluierung ist in zwei
Jahren möglich.
Die Sprachtests fanden im Februar und März 2010 an
den rund 1.400 Kindertageseinrichtungen mit Kindergartengruppen statt. Die Teilnahme
gilt als ausgelagerter Bestandteil der Schuleingangsuntersuchung und ist daher
für alle Kinder verpflichtend. Soweit es bei einem Kind erforderlich ist, hat
es im letzten Jahr vor der Einschulung an einer pädagogischen Sprachförderung in
einer Kindertageseinrichtung teilzunehmen. Diese Verpflichtung zur Teilnahme ist
im Schulgesetz verankert. Das Land investiert in die Sprachstandsfeststellung
und Sprachförderung jährlich etwa 2,4 Millionen Euro.
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