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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Ministerin Kuppe: "Differenzierte Behandlungsprofile sichern Zukunftsfähigkeit psychiatrischer Fachkrankenhäuser"

23.11.2000, Magdeburg – 131

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 131/00

 

Magdeburg, den 23. November 2000

 

 

Ministerin Kuppe: "Differenzierte Behandlungsprofile sichern Zukunftsfähigkeit psychiatrischer Fachkrankenhäuser"

Bernburg. Die psychiatrischen Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt sind nach den Worten von Gesundheitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) aus ihrem früheren Schattendasein herausgetreten. "Sie haben sich in den zurückliegenden zehn Jahren zu überschaubaren, nach Krankheitsbildern differenzierten Kompetenzzentren mit breit gefächertem Therapieangebot entwickelt", sagte die Ministerin am Donnerstag anlässlich der 125-Jahr-Feier des SALUS-Fachkrankenhauses für Psychiatrie und Neurologie Bernburg. "Nach dem erheblichen Bettenabbau Anfang der 90er Jahre, der die Abkehr von der beklemmenden Großraumpsychiatrie einleitete, läuft die Entwicklung in Sachsen-Anhalt auf eine gemeindenahe psychiatrische Krankenversorgung zu. In diesem Umfeld haben die Fachkrankenhäuser über den direkten Versorgungsauftrag hinaus zu ihrer neuen Rolle als hochspezialisierter Kooperationspartner gefunden."

Wie die Ministerin erklärte, ist die Zahl niedergelassener Psychiater ¿ abgesehen von den anhaltend großen Defiziten im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie - in den meisten Regionen bedarfsgerecht. In 18 Krankenhäusern des Landes werde eine psychiatrische Versorgung angeboten, ambulant flankiert von intensiver Arbeit der sozialpsychiatrischen Dienste. "Damit erweist sich die Spezialisierung der Fachkrankenhäuser zunehmend als sinnvoll, notwendig und zukunftsfähig", sagte die Ministerin. Als Beispiel nannte sie die Erfordernisse in der Suchtkrankenbehandlung, wie sie mit dem Einfluss illegaler Drogen sowie Essstörungen und Spielsüchten verbunden sind. Auch im Hinblick auf die Therapie bei schwerst betroffenen Patientengruppen bleibe eine enge Kooperation von Fach- und Allgemeinkrankenhäusern unverzichtbar. "Hier hat das Fachkrankenhaus Bernburg mit seinem breit gefächerten Angebot bereits die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen", so die Ministerin.

Die historischen Wurzeln des Fachkrankenhauses Bernburg, das seit 1997 zur landeseigenen SALUS gGmbH gehört, gehen auf das Jahr 1872 zurück. Damals wurde beschlossen, mit einem Kostenaufwand von 193 000 Talern eine "Herzogliche Irrenanstalt" zu bauen. Drei Jahre später, also 1875, wurde die Einrichtung unter dem Namen "Anhaltinische Landes-Heil- und Pflegeanstalt" eröffnet. Im Verlauf der Jahrzehnte hat sich auf einem wechselvollen Weg aus der einstigen Verwahranstalt für Geisteskranke ein modernes Therapiezentrum für psychisch kranke Menschen entwickelt. Der dunkelsten Zeit in der Geschichte der Klinik während der Nazi-Diktatur widmet sich die Gedenkstätte auf dem Krankenhausgelände.

Die Klinikbereiche und Abteilungen des Fachkrankenhauses sind heute so ausdifferenziert, dass die höchst unterschiedlichen Krankheitsbilder und Störungen optimal behandelt werden können. Neben vollstationären Kapazitäten in der Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie, Suchtkrankenbehandlung, Gerontopsychiatrie, Neurologie sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie gibt es unter anderem auch tagesklinische Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Außerdem gehört die Therapie alkohol- und drogenabhängiger Straftäter im Maßregelvollzug zu den Aufgaben des Fachkrankenhauses.

Die älteste psychiatrische Krankenhauseinrichtung Sachsen-Anhalts feiert ihr 125jähriges Bestehen mit einer zweitägigen Plenar-, Workshop- und Ausstellungsreihe. Die heutige Veranstaltung mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Regionen Sachsen-Anhalts bildet den Auftakt. Dabei finden übergreifende Fragen der psychiatrischen Krankenversorgung im Land ebenso Berücksichtigung wie historische Aspekte und klinikbezogene Fachbeiträge.

 

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