Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Landesförderung für mehr Hilfe zur Selbsthilfe in der Pflege
05.09.2019, Magdeburg – 61
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Pflegende Angehörige in Sachsen-Anhalt werden künftig weiter entlastet.
Mehr als 650.000 Euro stellen Pflegekassen und das Ministerium für Arbeit,
Soziales und Integration jährlich zur Umsetzung einer bundesgesetzlichen
Regelung zur Verfügung. Damit werden Selbsthilfekontaktstellen, -organisationen
und -gruppen im Land finanziell unterstützt. ?Die Förderung soll helfen, dass
sich Angehörige oder Nachbarn besser austauschen und somit in ihrem Alltag
entlastet werden?, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne und verweist auf
Ergebnisse des Runden Tisches: ?Pflegende
fühlen sich teilweise allein gelassen, schlecht informiert über
Hilfsmöglichkeiten und sind mit der Pflegesituation manchmal auch überfordert.?
Die neue Landesförderung ermöglicht eine personelle Aufstockung der landesweit
14 Selbsthilfekontaktstellen mit ihren hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, damit mehr Selbsthilfegruppen von Pflegebedürftigen, Angehörigen
oder helfenden Nachbarn gegründet und in ihrer Arbeit begleitet werden können.
In einem ersten Schritt wurden mit einer Veranstaltung die
Selbsthilfekontaktstellen, die es bereits in allen Landkreisen gibt, über die
Möglichkeiten einer Förderung informiert. Im zweiten Schritt können dann
Selbsthilfegruppen, die von den Kontaktstellen betreut werden, dort eine
finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 2.000 Euro im Jahr erhalten.
Selbsthilfeorganisationen, die von Selbsthilfegruppen beauftragt werden, deren
Interessen auf Landes- und Bundesebene wahrzunehmen, können dafür ebenfalls ihr
Personal aufstocken.
Hintergrund:
In Sachsen-Anhalt werden rund 73 Prozent aller Pflegebedürftigen zu
Hause betreut, der Großteil von ihnen durch Angehörige oder nahe stehende
Menschen. Oft sind die Pflegenden vielfältigen Belastungen ausgesetzt, sei es
sozialer, finanzieller, zeitlicher, körperlicher oder psychischer Natur. Nicht selten berichten sie, wie sie die
Pflege eines nahestehenden Menschen an die Grenzen ihrer körperlichen und
seelischen Kraft bringt. Dabei pflegen oder unterstützen jüngere
Menschen bis 65 Jahren am häufigsten eine Person, die in einem anderen Haushalt
lebt und Menschen ab 65 Jahren pflegen häufig mit einem hohen Zeitaufwand ein
Familienmitglied.
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