Menu
menu

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Kita-Studie von Bertelsmann /
Minister Bischoff lädt Verantwortliche nach Sachsen-Anhalt ein / "Manche
Schlussfolgerung verwundert"

03.02.2010, Magdeburg – 6

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:

006/10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales -

Pressemitteilung Nr.: 006/10

 

 

 

Magdeburg, den 3. Februar 2010

 

 

 

Kita-Studie von Bertelsmann /

Minister Bischoff lädt Verantwortliche nach Sachsen-Anhalt ein / "Manche

Schlussfolgerung verwundert"

 

 

 

Sozialminister Norbert Bischoff hat die

neue Bertelsmann-Studie zur Kinderbetreuung in Deutschland grundsätzlich als

solides Datenmaterial begrüßt. Zugleich äußerte sich der Minister am Mittwoch

in Magdeburg darüber verwundert, dass die Studie trotz akribischer

Materialrecherche zu teils irreführenden Schlussfolgerungen gelangt.

 

So unterzieht Bertelsmann die Betreuungsquoten

in Ost und West einem direkten Vergleich, lässt dabei jedoch außer acht, dass

die täglichen Betreuungszeiten sowie das Qualifikationsniveau des Kita-Personals

in Ost und West völlig unterschiedlich sind.

 

Bischoff erklärte: ¿Mir ist ein Rätsel, wie

Bertelsmann für Kinder in Bayern, Baden-Württemberg oder Hessen bessere

Bildungschancen prognostizieren kann, obwohl die dortigen Ländergesetze gar

keine Regelungen zur täglichen Mindestbetreuungsdauer beinhalten.¿ In Bremen

als dem in der Studie gekürten Spitzenreiter gilt ein gesetzlicher Anspruch von

vier Stunden am Tag, ebenso in Niedersachsen, wo sich die Eltern laut Gesetz alternativ

auch für einen Kinderspielkreis mit 15 Wochenstunden entscheiden können.

 

Bischoff stellte klar: ¿Sachsen-Anhalt ist

das einzige Bundesland, das einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung von der

Geburt an bis zum Abschluss der sechsten Schulklasse gesetzlich garantiert. Für

Kinder von erwerbstätigen Eltern gilt dieser Rechtsanspruch für eine

Ganztagesbetreuung mit mindestens zehn Stunden täglich. Für Kinder von

erwerbslosen Eltern garantieren wir ein tägliche Betreuung von mindestens fünf

Stunden.¿

 

Der Minister vermisst ebenso bei

Bertelsmann eine aussagekräftigere Gegenüberstellung der länderspezifischen

Definitionen für pädagogisches Fachpersonal. Bischoff betonte: ¿Fachpersonal in

Sachsen-Anhalt, das sind staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher, diplomierte

Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Hochschulabsolventinnen und

¿absolventen mit der Schwerpunktausbildung Frühpädagogik.¿ In nicht wenigen

alten Bundesländern wird der Begriff des Fachpersonals viel weitreichender

definiert. So kommen in Baden-Württemberg auch Kinderpflegerinnen und -pfleger,

Krankengymnasten und Krankengymnastinnen oder Beschäftigungs- und

Arbeitstherapeutinnen und ¿therapeuten als Fachkräfte zum Einsatz.

 

Bischoff lud die Verantwortlichen für die

Bertelsmann-Stiftung ein, sich in Sachsen-Anhalt  ein ¿Bild von der wahren Kinderbetreuung¿ zu

machen. Der Minister betonte: ¿Wir garantieren eine Kinderbetreuung auf

qualitativ hohem Niveau. Neben der Betreuung werden frühkindliche Bildung,

Förderung und Erziehung groß geschrieben. Das Land schafft dafür den

finanziellen und inhaltlich-konzeptionellen Rahmen.¿ Der Minister nannte als

ein Beispiel das bis 2013 laufende und mit rund 6,5 Millionen Euro finanzierte

EU-Programm zur Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher, das in der

Bertelsmann-Studie bei der Bewertung der Bildungsqualität keine

Berücksichtigung fand.

 

Ebenso hat das Land zur Stärkung der

frühkindlichen Bildung in diesem Jahr seine Förderung von Personalkosten um

rund drei Millionen Euro für die Vor- und Nachbereitungsstunden von

Erzieherinnen aufgestockt. Des Weiteren werden in diesem Jahr erstmals

flächendeckend und für alle Kinder im vorletzten Jahr vor der Einschulung

verbindlich Sprachstandsfeststellungen und Sprachförderungen angeboten, für die

zur Finanzierung des zusätzlichen Erzieherinneneinsatzes etwa 2,4 Millionen

Euro aufgewendet werden. Insgesamt fördert das Land die Kinderbetreuung in

diesem Jahr mit gut 165 Millionen Euro.

 

Hintergrund:

 

Zum Stichtag 1. Januar 2009 wurden in den

landesweit rund 1.900 Einrichtungen gut 126.000 Mädchen und Jungen betreut -

rund 28.000 von ihnen waren Krippenkinder im Alter bis zu drei Jahren, etwa

56.200 Mädchen und Jungen besuchten den Kindergarten. Die Hortbetreuung wurde

von 42.000 Schulkindern wahrgenommen. Damit wurden etwa 54 Prozent aller Kinder

im Alter von null bis drei Jahren sowie gut 95 Prozent aller Kinder von drei

bis sechs Jahren und mehr als 58 Prozent aller Grundschulkinder in einer

Tageseinrichtung betreut.

 

Laut Gesetz gelten für die

Kindertagesbetreuung in Sachsen-Anhalt folgende Betreuungsschlüssel: In der

Krippe betreut eine pädagogische Fachkraft sechs Kinder, im Kindergarten

dreizehn Mädchen und Jungen und im Hort 25 Schulkinder.

 

 

 

Impressum:

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales

Pressestelle

Turmschanzenstraße 25

39114 Magdeburg

Tel: (0391) 567-4607

Fax: (0391) 567-4622

Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de