Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Minister Bischoff: ?Vera"
unverzichtbar im Kampf gegen Menschenhandel / Land sichert Finanzierung
der AWO-Beratungsstelle
07.09.2010, Magdeburg – 79
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
079/10
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 079/10
Magdeburg, den 7. September 2010
Minister Bischoff: ¿Vera"
unverzichtbar im Kampf gegen Menschenhandel / Land sichert Finanzierung
der AWO-Beratungsstelle
Mit 87.500 Euro unterstützt das
Land in diesem Jahr die Arbeit der Fach- und Beratungsstelle ¿Vera¿ für Opfer
von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Sozialminister Norbert Bischoff
überbrachte am Dienstag den Zuwendungsbescheid an den Träger der
Beratungsstelle, den Landesverband Sachsen-Anhalt der Arbeiterwohlfahrt AWO.
Minister Bischoff würdigte die
Arbeit der Fach- und Beratungsstelle. Der Minister sagte: ¿Das
Beraterinnen-Team von ¿Vera¿ leistet einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf
gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsheirat. Frauenhandel ist eine perfide Form von Gewalt
gegen Frauen. Von Menschenhändlern unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach
Deutschland geschleust, geraten die Frauen in eine schier ausweglose
Abhängigkeit. Die Frauen haben keinen legalen Aufenthaltsstatus und keine
legale Arbeitsmöglichkeit und sind daher den Menschenhändlern hilflos ausgeliefert.
"Vera" ist ein Beitrag, um diesen Teufelskreislauf zu
durchbrechen."
AWO-Landesgeschäftsführer
Wolfgang Schuth betonte: ¿Frauenhandel und Zwangsehe sind schwierige, traurige,
gleichzeitig aber auch Wut und Entsetzen auslösende Themen. Sie gehören zu den
erschreckendsten Formen der Menschenrechtsverletzung. Jeder Mensch hat seine
Würde und besitzt Rechte. Es liegt an den Prinzipien der solidarischen
Gemeinschaft, uns für diejenigen einzusetzen, die sich gegen Verletzung ihrer
Rechte und persönlicher Integrität nicht wehren können. Wir dürfen nicht
wegschauen und tragen alle Verantwortung. Vera hat in den zurückliegenden zehn
Jahren die Klientinnen stetig und souverän begleiten können, immer wieder
mussten wir aber auch bangen, ob die Arbeit für und mit den betroffenen Frauen
im nötigen Umfang weiter ermöglicht wird. Der Erfolg unserer Arbeit ist im
Interesse der Betroffenen nur schwer darzustellen.¿
Seit zehn Jahren berät und
begleitet das multikulturelle Team der Fachstelle ¿Vera¿ Betroffene von
Frauenhandel. Es ist in dieser Form die einzige Beratungsstelle in
Sachsen-Anhalt, die speziell von Menschenhandel und Zwangsverheiratung
betroffenen Frauen hilft. Rund 300 Frauen wurden bislang betreut, für 90 wurde
ein langfristiges Begleitungsangebot umgesetzt.
Über Unterstützung und Schutz
hinaus helfen die Sozialpädagoginnen bei sozial- und aufenthaltsrechtlichen
Fragen. Wenn Frauen den Mut aufbringen und im Gerichtsverfahren gegen ihre
Peiniger aussagen, so übernimmt ¿Vera¿ die Begleitung der Zeuginnen bis zur
Beendigung des Strafverfahrens. Seit dem Vorjahr bietet ¿Vera¿ auch
professionelle Hilfe für Betroffene von Zwangsheirat und Zwangsehe an und
unterstützt Frauen, die ¿im Namen der Ehre¿ Gewalt erfahren.
"Vera" organisiert
zudem die Zusammenarbeit mit Ausländerbehörden, der Polizei und Justiz sowie
mit Rechtsanwältinnen, mit Gesundheits- und Sozialämtern sowie mit
Psychologinnen. Zugleich werden Kontakte in das jeweilige Heimatland der Frauen
geknüpft. Darüber hinaus hat sich "Vera" die Präventionsarbeit auf
ihre Fahnen geschrieben. Mit Vorträgen über Frauenhandel soll die Bevölkerung
informiert und aufgeklärt werden.
Der Name "Vera" steht
im Russischen für Glaube und Vertrauen.
Der direkte Kontakt zu
"Vera" erfolgt über den AWO-Landesverband:
AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
Vera ¿ Fachberatung
Klausenerstr. 17
39112 Magdeburg
Tel.: 0170 / 6 80 94 74
E-mail: vera@awo-lsa.de / Internet:
www.awo-lsa.de
Impressum:
Ministerium für Gesundheit und
Soziales
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