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Sonderveröffentlichung mit Statistiken zu Herzkrankheiten zeigt: Viele Todesfälle nach Herzinfarkt
12.08.2016, Magdeburg – 30
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Die Zahl der Todesfälle nach Herzinfarkt sinkt in Sachsen-Anhalt, ist
aber weiter höher als in anderen Bundesländern. Das zeigt die neue
Sonderveröffentlichung ?Koronare Herzkrankheit ? Der Herzinfarkt? des
Statistischen Landesamtes. Sozialministerin Petra Grimm-Benne: ?Wir wissen seit
Jahren um die besorgniserregenden Zahlen, die durch die neue Untersuchung
bestätigt werden. Wir untersuchen die Ursachen und arbeiten an Maßnahmen, die
hohe Sterblichkeit zu senken.?
Sowohl die Sterbefälle durch ischämische
Herzkrankheiten insgesamt, als auch die Herzinfarktsterblichkeit haben in den
vergangenen Jahren deutlich abgenommen, informierte Michael Reichelt, der
Präsident des Statistischen Landesamtes bei der Vorstellung des
Statistik-Bandes. Kardiovaskuläre Erkrankungen zählten in Deutschland aber nach
wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Im Jahr 2014 wurden demnach deutschlandweit
149,6 Sterbefälle durch koronare Herzkrankheiten je 100 000 Einwohner gezählt,
darunter 61,9 Herzinfarktsterbefälle je 100 000 Einwohner. Das waren 26,7 Prozent
bzw. 30,5 Prozent weniger als im Jahr 2000.
In Sachsen-Anhalt verstarben im Jahr 2014 an
koronaren Herzkrankheiten insgesamt 258,0 Personen je 100 000 Einwohner,
darunter 101,9 Frauen und Männer je 100 000 Einwohner an einem Herzinfarkt. Der
Rückgang in Sachsen-Anhalt fiel mit 10,1 Prozent bzw. 16,5 Prozent erheblich
geringer aus als im Bundesdurchschnitt.
Trotz der positiven Entwicklung vor allem bei den
an Herzinfarkt Verstorbenen ist Sachsen-Anhalt damit auf den letzten Platz im
Vergleich mit den anderen Bundesländern gefallen und liegt um 64,6 Prozent über
dem Bundesdurchschnitt.
Auch regionale Unterschiede wurden laut Reichelt bei
der Herzinfarktsterblichkeit beobachtet. In allen untersuchten Jahren lag die
Herzinfarktsterblichkeit in der Stadt Dessau-Roßlau und in den Landkreisen
Stendal und Altmarkkreis Salzwedel unter dem jeweiligen Landeswert. Die
Herzinfarktsterblichkeit im Landkreis Anhalt-Bitterfeld lag in allen Jahren darüber.
Mit Ausnahme im Landkreis Harz ging die Herzinfarktsterblichkeit in allen
Landkreisen und kreisfreien Städten zwischen den Jahren 2000 und 2014 zurück.
Der Rückgang fiel mit 44,2 Prozent in der Landeshauptstadt Magdeburg am größten
aus.
Ministerin Grimm-Benne
sagte, verschiedene Untersuchungen lieferten Hinweise darauf, dass ungesunde
Lebensweisen und gesundheitliche Risikofaktoren in Sachsen-Anhalt insgesamt
weiter verbreitet seien als im Bundesdurchschnitt. Neben der persönlichen
Lebensweise habe auch die soziale Lage entscheidenden Einfluss auf die
Gesundheit. Vor diesem Hintergrund würden in Sachsen-Anhalt große Anstrengungen
unternommen, das Bewegungs- und Ernährungsverhalten in der Bevölkerung zu
verbessern und den Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhaltern klar zu machen,
wie schädlich zum Beispiel Rauchen und Alkoholgenuss sind.
Die Ministerin
betonte, sie setze vor allem auch auf die Ergebnisse aus dem ?Regionalen
Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt?. Für das Register werden seit drei Jahren Ursachen
der überdurchschnittlich hohen Sterblichkeit anhand von Daten aus Halle und der
Altmark untersucht. Die Ergebnisse sollen helfen, gezielte Maßnahmen zur
Senkung der Herzinfarktsterblichkeit zu planen.
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