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Grimm-Benne: Maßnahmen gegen Karies als Beitrag zum Kinderschutz
23.09.2016, Magdeburg – 47
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Zahnärzte, Hebammen und Fachkräfte
der Jugendhilfe treffen sich heute im Ministerium für Arbeit, Soziales und
Integration zu einem Fachtag ?Kindeswohl und Zahngesundheit?. ?Prävention
frühkindlicher Karies ist ein wichtiger Beitrag für das gesunde Aufwachsen von
Kindern?, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne zu Beginn der Tagung,
an der mehr als 200 Fachkräfte teilnehmen.
Die
Zahl der Kariesfälle bei Schulanfängern sei in den vergangenen Jahren
rückläufig, so Grimm-Benne. Das Thema frühkindliche Karies stehe aber weiter im
Fokus. ?Bei den unter Dreijährigen bleiben die Zahlen auf zu hohem Niveau.?
Dabei gelte anscheinend: Die Kleinkinder, die Karies haben, haben oft nicht nur
einen, sondern viele kaputte Zähne. Frühkindliche Karies sei ein Indikator für
die gesamte spätere Kindesentwicklung, betonte die Ministerin. Studien zeigen:
Etwa zehn bis 15 Prozent der Kleinkinder sind von frühkindlicher Karies
betroffen. Bei Kindern, die unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen
aufwachsen, liegt der Anteil mit Karies bei bis zu 41 Prozent. Grimm-Benne:
?Maßnahmen gegen frühkindliche Karies sind ein wichtiger Beitrag zum
Kinderschutz. Wo Eltern Hilfe brauchen, müssen sie sie bekommen.? Eine wichtige
Schaltstelle dafür seien die ?Lokalen Netzwerke Kinderschutz?.
?Es
ist überaus wichtig, den Kleinsten im Land gute Startchancen zu ermöglichen?,
sagt auch Dieter Hanisch, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen
Vereinigung. ?Werden kariöse Schäden am Milchgebiss nicht behandelt, können die
Folgen für das betroffene Kind nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern auch
gravierend in der Auswirkung auf elementare Bereiche seines individuellen und
sozialen Lebens?, so Hanisch. Gesunde Milchzähne seien die Voraussetzung für
eine gesunde Entwicklung des Kindes und können bei Verlust zu Kau-, Sprach- und
sozialen Entwicklungsstörungen führen. Der Fachtag biete die Gelegenheit, sich
umfassend über die Problemlage im Land zu informieren, soll aber auch Ansätze
einer gemeinsamen Vorsorge ausloten.
Die
Tagung im Ministerium ist Teil einer Reihe von Konferenzen, die seit 2010 mit
der Einführung des Landeskinderschutzgesetzes vom Zentrum ?Frühe Hilfen für
Familien? des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration organisiert
werden. Der Fachtag wurde in Zusammenarbeit mit der Kassenzahnärztlichen
Vereinigung vorbereitet. Ziel ist es, zu informieren, aufzuklären, zu
sensibilisieren und zu vernetzen.
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