Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Integrationsbeauftragte Möbbeck: Sachsen-Anhalt braucht neue Konzepte der Flüchtlingsunterbringung in Wohnungen ? in Bernburg Heimbeirat und mehr Mitwirkung angeregt
26.09.2012, Magdeburg – 203
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
v:* {behavior:url(#default#VML);}
o:* {behavior:url(#default#VML);}
w:* {behavior:url(#default#VML);}
.shape {behavior:url(#default#VML);}
Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi
Möbbeck hat das Flüchtlingsheim Bernburg besucht, sich ein Bild von der
Unterbringungssituation gemacht und sich in Gesprächen mit dem Salzlandkreis
und der AWO als Trägerin des Heims über Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der
Heimsituation und Perspektiven der Flüchtlingsunterbringung ausgetauscht.
Nach ihrem Besuch am Dienstag stellte die
Integrationsbeauftragte fest, der Besuch habe sie erneut darin bestätigt, dass
für eine längerfristige Unterbringung von Flüchtlingen Wohnungen besser
geeignet seien als Heime, weil das Leben in einer eigenen Wohnung
Eigenverantwortung fördere und den Kontakt zu Einheimischen erleichtere. Für
eine Forderung nach sofortiger Schließung des Heims in Bernburg, wie von Grünen
und Linken erhoben, sehe sie aber keine Grundlage.
Der Schädlingsbefall im Heim werde derzeit aktiv bekämpft.
Nach dem Einsatz eines Kammerjägers vor zwei Wochen sei mit dem
Landesverwaltungsamt die Beräumung besonders betroffener Räume und eine
Wiederholung der Schädlingsbekämpfung in der nächsten Woche vereinbart worden.
Die Integrationsbeauftragte setzt sich dafür ein, dass vorerst keine weiteren
Zuweisungen von Flüchtlingen nach Bernburg erfolgen, um die Situation nicht
durch eine höhere Belegung zu verschärfen. Schon jetzt sei die hohe Belegung
des Heims problematisch und konfliktträchtig.
Nach Auffassung der Integrationsbeauftragten können
entstandene Spannungen zwischen Heimbewohnern und Landkreis bzw. Träger nur
aufgelöst werden, wenn die Bewohner mehr als bisher bei der Gestaltung ihres
unmittelbaren Lebensumfeldes mitwirken, ihre Interessen formulieren und Eigenverantwortung übernehmen
können. Daher hat die Beauftragte zusammen mit dem Sprecher des Landesnetzwerks
der Migrantenselbstorganisationen, Mamad Mohamad und dem Ausländerbeauftragten
des Landkreises, Jame Don Antonio vorgeschlagen, einen Heimbeirat zu initiieren
und den Bewohnern mehr Mitwirkungsmöglichkeiten zu geben, wie z.B. die
selbstorganisierte Nutzung eines Clubraums. Im Rahmen einer Projektförderung
wird das Landesnetzwerk ein Pilotprojekt zu ?Selbstorganisation und
Eigenverantwortung? im Flüchtlingsheim Bernburg starten. Davon erhofft sich die
Beauftragte auch Anregungen für mehr Partizipation von Flüchtlingen in
Sachsen-Anhalt insgesamt.
Landkreis und Träger sind bemüht, die wenigen noch
verbliebenen Familien schnell in Wohnungen unterzubringen. Darüber hinaus, so
Möbbeck, habe sich der Landkreis auch offen für eine Weiterentwicklung des
bisherigen Unterbringungskonzepts gezeigt. Möbbeck begrüßte die von der AWO
bekundete Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung an einem Unterbringungskonzept,
das auf kleinere Einrichtungen und dezentrale Wohnungsunterbringung setze.
Die Beauftragte lud alle Beteiligten ein, sich an der
Beratung neuer Unterbringungskonzepte zu beteiligen und verwies auf eine
Fachtagung zum Thema Flüchtlingsunterbringung, die sie am 22. Oktober 2012 in
Magdeburg mit vielen Akteuren der Flüchtlingshilfe durchführe. Frau Möbbeck
betonte: ?Die Unterbringung von Flüchtlingen erfolgt heute auf der Grundlage
von bundes- und landesgesetzlichen Regelungen, die unter dem Eindruck hoher
Flüchtlingszahlen und akuter Unterbringungsnot Anfang der 90er Jahre
beschlossen wurden. Es wird Zeit, die Unterbringung von Flüchtlingen unter den
Maßgaben von Humanität, Partizipation und Zukunftsfähigkeit gemeinsam mit allen
Beteiligten neu zu gestalten.?
Normal
0
21
false
false
false
MicrosoftInternetExplorer4
Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de