Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Willkommenskultur: Netzwerkstelle und Engagement-Fonds starten / Minister Bischof: Kein Mensch ist uns fremd
11.03.2015, Magdeburg – 14
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Vereine, freie Träger, Initiativen und
Privatpersonen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und Zugewanderte
engagieren, können fortan einen finanziellen Zuschuss bekommen. Zugleich
erhalten sie professionelle Beratung und Unterstützung. Integrationsminister Norbert
Bischoff und die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck,
stellten dazu am Mittwoch in Magdeburg die neue Netzwerkstelle
?Willkommenskultur? vor, die Initiativen beraten und vernetzen sowie im
Bedarfsfall auch finanziell unterstützen soll. Des Weiteren sollen bereits
längere Zeit im Land lebende Zugewanderte als so genannte Brückenbauer
fungieren und helfen, das Kennenlernen von Einheimischen und neu ankommenden
Ausländern zu verbessern. Die Netzwerkstelle und der Engagement-Fonds sind bei
der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) angesiedelt.
Die Tätigkeit der Brückenbauer wird vom Landesnetzwerk der
Migrantenorganisationen (LAMSA) koordiniert.
Minister Bischoff betonte: ?Landesweit gibt es
viele ehrenamtliche Initiativen und Projekte, die ins Land kommende Flüchtlinge
unterstützen. Diese bürgerschaftliche Solidarität ist wichtig, denn die Aufnahme
und Integration von bei uns Hilfe suchenden Ausländerinnen und Ausländern kann
nur gelingen, wenn sie von den Menschen hier im Land mit offenen Armen
willkommen geheißen werden. Die klare Botschaft muss sein: Kein Mensch ist uns
fremd. Wer Hilfe braucht, bekommt diese auch.? Bischoff hält zivilgesellschaftliches
Engagement ebenso für wichtig, um Vorurteile und Ängste abzubauen. Er sagte:
?Nur wenn Menschen sich begegnen, können sie einander auch kennen lernen.? Mit
der Netzwerkstelle und dem Engagement-Fonds wollen wir die Bürgergesellschaft
stärken.
Die Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck sagte:
?Flüchtlinge werden in den Kommunen professionell aufgenommen, betreut und
beraten. Das ehrenamtliche Engagement ist aber darüber hinaus unersetzlich,
wenn es um Alltagsorientierung, Bildungsbegleitung und die Teilhabe am lokalen
Leben geht.?
Der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der
Freiwilligenagenturen, Olaf Ebert, sieht seine Organisation gut aufgestellt, um
in der interkulturellen Arbeit unterstützen zu können. Ebert sagte: ?Die
Freiwilligenagenturen sind landesweit verortet. Das bietet eine gute Basis, um
ehrenamtliche Initiativen für die lokale Willkommenskultur zu unterstützen.?
Mamad Mohamad, der Vorsitzende im Landesnetzwerk
der Migrantenorganisationen hob die Rolle der so genannten Brückenbauer hervor.
Er sagte: ?Zugewanderte, die vor geraumer Zeit nach Deutschland gekommen sind,
können sich am besten in die Situation von neu ankommenden Flüchtlingen
hineinversetzen. Sie wissen aber auch, welche Ängste und Vorbehalte es bei
Einheimischen gibt. Das macht sie zu hervorragenden Brückenbauern.?
Die Netzwerkstelle ?Willkommenskultur? ist bei der
LAGFA angesiedelt. Sie arbeitet mit regionalen Akteuren in der Flüchtlings- und
Migrationsarbeit zusammen. Vereine und Träger, aber vor allem auch kleine
Initiativen und Privatpersonen können sich bei der Netzwerkstelle Rat und
Unterstützung holen, wenn sie vor Ort Aktionen planen oder mit anderen Engagierten
zusammenarbeiten wollen. Aus dem Engagement-Fonds können für solche ehrenamtlichen
Vorhaben bis zu 2.500 Euro beantragt werden. Dazu wurde ein vereinfachtes
Antragsverfahren entwickelt, damit Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt
werden kann. Mögliche Projekte können neben Begegnungsfesten und Patenschaften
auch Freizeitangebote für Flüchtlinge und ehrenamtliche Sprachunterstützung sein.
Für die Förderung einer lokalen Willkommenskultur
hat das Land für die Jahre 2015 und 2016 jeweils 350.000 Euro in den Haushalt
eingestellt. Davon sind für 2015 für die Netzwerkstelle und den
Engagement-Fonds rund 150.000 Euro und für die Brückenbauer etwa 50.000 Euro
vorgesehen.
Kontakt zur
Netzwerkstelle:
Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen
Sachsen-Anhalt e.V.
Jan Greiner
Leipziger Straße 37, 06108 Halle (Saale)
Mail: willkommenskultur@lagfa-lsa.de
Tel: 0345 135 179 83
Mobil: 0176 814 543 24
Antragsunterlagen unter www.lagfa-lsa.de
Kontakt zu den
Brückenbauern:
Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen
Sachsen-Anhalt e.V.
Semjon Sidanov
Bernburger Straße 25a
06108 Halle (Saale)
Tel: 0345 171 64893
Mail: semjon.sidanov@lamsa.de
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