Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Informationen zur aktuellen
Entwicklung im Bereich des Landessportbundes und der Sportförderung in
Sachsen-Anhalt
29.09.2010, Magdeburg – 84
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
084/10
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 084/10
Magdeburg, den 29. September 2010
Informationen zur aktuellen
Entwicklung im Bereich des Landessportbundes und der Sportförderung in
Sachsen-Anhalt
Der Landessportbund muss nicht
in die Insolvenz geführt werden, bleibt aber weiterhin ein Sanierungsfall. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Finanzminister Jens
Bullerjahn, die am Dienstag ihren Abschlussbericht vorlegte. Finanzminister
Bullerjahn, Sozialminister Norbert Bischoff und LSB-Präsident Andreas
Silbersack betonten in Magdeburg, der mit Abschluss der Konsolidierungsvereinbarung
Mitte 2009 eingeschlagene Weg müsse konsequent fortgesetzt werden.
Die Arbeitsgruppe, in der neben
Finanz- und Sozialministerium sowie dem LSB auch die Investitionsbank und der
Landesrechnungshof vertreten waren, stützte ihre Bewertung vor allem auf
Analysen eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers. Somit wurde eine objektive,
unvoreingenommene Beurteilung möglich. Neben der Beurteilung des
LSB-Wirtschaftsplanes ging es auch um die Klärung offener steuerrechtlicher
Fragen sowie Finanzprobleme bei der Landessportschule in Osterburg. Die
Arbeitsgruppe beschreibt in ihrem Abschlussbericht Liquiditätsreserven und
Einsparpotentiale sowie Finanzierungslücken und Risiken.
Der Bericht der Arbeitsgruppe
kommt zu folgendem Fazit: ¿Der Landessportbund bleibt ein Sanierungsfall. Die
Insolvenz des LSB kann derzeit abgewendet werden, weil der LSB seinen
Eigenbeitrag zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation geleistet hat,
er seine Bemühungen zur vollständigen Umsetzung der Konsolidierungsvereinbarung
fortsetzt und wenn der Budgetgesetzgeber im Rahmen seiner Kompetenzen die
vorgeschlagenen Maßnahmen billigt. Obwohl der LSB in seinem bisherigen
Konsolidierungsprozess Anstrengungen unternommen hat, vorhandene Defizite
auszugleichen, bestehen nicht unerhebliche Risiken fort. Deshalb muss der
Konsolidierungsprozess in regelmäßigen Zeitabständen verifiziert und
kontrolliert werden. Unter anderem ist es notwendig, dass für die Landessportschule
ein Betreiberkonzept mit eingehender Marktanalyse und Businessplan erstellt
wird, die Erarbeitung von Wegen und Maßnahmen zur Risikominimierung und ‑früherkennung
erfolgt, ein Vertragscontrolling eingeführt und die Reorganisation von Planung
und Rechnungswesen gewährleistet wird. In diesem Zusammenhang sind auch die bestehenden
Strukturen der derzeitigen Sportförderung auf den Prüfstand zu stellen und
gegebenenfalls neue Modelle zu entwickeln.¿
Die Arbeitsgruppe der
Ministerien wird ihre Tätigkeit fortsetzen. Ebenso wurde vereinbart, dass der
Wirtschaftsprüfer weiterhin tätig bleibt. Quartalsweise soll der erreichte
Umsetzungsstand bewertet und wenn notwendig zielgerichtet nachgesteuert werden.
Finanzminister Bullerjahn und
Sozialminister Bischoff betonten, dass sie auf Grundlage des Abschlussberichtes
dem Landtag empfehlen werden, die im Haushaltsplan bereits in Aussicht
gestellten zusätzlichen 150.000 Euro für die institutionelle Förderung der
Landessportschule Osterburg nunmehr auch endgültig freizugeben.
Zugleich haben Finanz- und
Sozialministerium in Aussicht gestellt, Vereinen und Landesfachverbänden bei
der Ablösung von alten Darlehensverträgen unter die Arme zu greifen. Der LSB
hatte vier Vereinen sowie einem Landesfachverband und einem Kreissportbund Geld
geliehen, das er nunmehr entsprechend der Konsolidierungspflichten zurück
fordert. Die rechtliche Klärung dazu ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Gegebenenfalls müssten die Gliederungen rund 242.700 Euro an den LSB
zurückzahlen. Das Land will diese Summe aus voraussichtlichen Lotto-Toto-Mehreinnahmen
bedienen, die ohnehin für den Sport in Sachsen-Anhalt eingesetzt werden würden.
LSB-Präsident Silbersack sagte
zu, bis spätestens Anfang Juni 2011 einen qualifizierten Businessplan für die
Landessportschule vorzulegen. Bei der Erarbeitung will der LSB die vom DOSB
angebotene aktive Unterstützung in Anspruch nehmen.
Der LSB verpflichtete sich
ebenso, den eingeschlagenen Weg beim Personalabbau entsprechend der
Konsolidierungsvereinbarung konsequent weiter zu gehen. Ebenso wird die
Bezahlung des hauptamtlichen LSB-Personals künftig durchgängig nicht besser
ausfallen als im Tarifgeschehen des Landes. Derzeit gibt es noch Ausnahmen, die
dafür notwendigen rund 52.800 Euro muss der LSB allerdings aus eigenem
Aufkommen finanzieren.
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