Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Runder Tisch Pflege beleuchtet Pflegearbeitsmarkt
21.11.2016, Magdeburg – 71
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Runder Tisch
Pflege beleuchtet PflegearbeitsmarktMagdeburg. Der Bedarf an Fachkräften für Altenpflege wird in
Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2030 um bis zu 36 Prozent ansteigen. Das prognostiziert
eine neue Fachkräfte-Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Sachsen-Anhalt-Thüringen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für
Arbeit, Soziales und Integration und dem Landespflegeausschuss entstanden ist. Um
Fachkräftemangel entgegen zu wirken, fordert Sozialministerin Petra Grimm-Benne:
?Die Pflegeberufe müssen attraktiver werden.? Engagement für bessere Bezahlung
in der Altenpflege, Unterstützung von Helferinnen und Helfern bei der
Weiterbildung zur Fachkraft und gute Arbeitsbedingungen sowie eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf benennt Grimm-Benne dabei als zentrale
Herausforderungen. Wege dazu diskutiert der ?Runden Tisch Pflege?, zu
dem das Sozialministerium eingeladen hat. ?Der Runde Tisch soll der Pflege in
Sachsen-Anhalt eine starke Stimme geben?, sagte Grimm-Benne nach dem
Auftakt-Treffen in einer Magdeburger Pflegeeinrichtung. Hier debattierten Träger,
Vereine, Verbände, Wissenschaft, Gewerkschaftsvertreter und Politiker
Schlussfolgerungen aus den Daten der Fachkräfte-Studie. ?Pflege ist ein
zentrales, aber noch zu wenig wahrgenommenes Thema. Gemeinsam mit allen Akteurinnen
und Akteuren müssen zu den drängenden Fragen möglichst frühzeitig Lösungen gefunden
werden?, so die Ministerin. Die Pflegepolitik des Landes sei dabei von dem Ziel geleitet, allen
Menschen ein möglichst langes Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Damit
man dem gerecht werden könne, sei die Expertise des Runden Tisches wichtig.
?Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie verlässliche und stabile
Rahmenbedingungen aussehen sollen?, appellierte Grimm-Benne an die Teilnehmer.Der Runde
Tisch wird sich verschiedensten Themen im Zusammenhang mit Pflege annehmen.
Diese aus den unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und der Politik die
wesentlichen zu berücksichtigenden Aspekte an die Hand geben.Heute sind landesweit mehr als 47.000 Personen im
Pflegebereich beschäftigt, 22 Prozent mehr als noch 2008. Vor dem Hintergrund
der demografischen Entwicklung werde die Nachfrage nach Pflegeleistungen stark
wachsen, heißt es in der Studie. Schon heute ist der Markt wie leergefegt, es
dauert lange frei Stellen zu besetzen.
Aktuell arbeiten viele der Fachkräfte in der
Altenpflege unfreiwillig in Teilzeit, und sie verdienen deutlich schlechter als
Krankenschwestern. Der Gehaltsunterschied liegt bei mehr als 1000 Euro
monatlich. ?Eine wichtige Stellschraube, um die Gehaltsschere zu schließen,
wäre neben einem Tarifvertrag Pflege eine einheitliche Pflegeausbildung?, sagte
Grimm-Benne.
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