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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Berufsorientierung in Sachsen-Anhalt erhält ein Facelift

06.03.2020, Magdeburg – 21

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Magdeburg. Sachsen-Anhalt hat sein schulisches Berufsorientierungsprogramm neu

ausgerichtet und ausgebaut. Unter dem Titel BRAFO (Berufswahl Richtig Angehen

Frühzeitig Orientieren) profitieren nun jährlich mehr als 10.000 Schülerinnen

und Schüler. ?Der erste Beruf ist oft prägend und wegweisend für das gesamte

weitere Leben. Umso wichtiger ist es für Jugendliche, die richtige Wahl zu

treffen und einen Beruf zu wählen, der wirklich zu ihnen passt, an dem sie

Freude haben und für den sie morgens gern aufstehen?, sagt Arbeitsministerin

Petra Grimm-Benne. Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion

Sachsen-Anhalt-Thüringen ergänzte: ?BRAFO ist jetzt noch zielgerichteter

konzipiert. Die Jugendlichen ab Klasse sieben setzen sich nun kontinuierlich

und systematisch mit dem Thema ´Berufsorientierung´ auseinander. Das stärkt

ihre Persönlichkeit und hilft Ausbildungsabbrüche zu verhindern.?

 

Im Jahr 2007 war Sachsen-Anhalt das erste Bundesland, das mit dem

Landesprogramm BRAFO ein flächendeckendes Berufsorientierungsangebot in allen

7. Klassen an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen eingeführt hatte. Nach mehr

als zehn Jahren war man sich nun einig, dass das Erfolgsmodell dringend ein

Facelift braucht. Daraus ist mehr geworden. ?Auf sehr gute Weise haben

Bildungsministerium, Arbeitsministerium und Bundesagentur für Arbeit gemeinsam

das BRAFO-Konzept auf eine neue Qualitätsstufe gestellt: Mehr Erprobung von

Berufsfeldern, mehr Zeit für das Sammeln von betrieblichen Erfahrungen und mehr

verlässliche Erkenntnisse über die eigenen Kompetenzen. Das wird ab dem Sommer

2021 Realität?,  sagt Grimm-Benne. Die

beiden Schülerbetriebspraktika in Klasse 8 und 9 und das Selbsterkundungstool

(SET) der Arbeitsagentur ergänzen ab dem Schuljahr 2021/2022 die bereits

etablierte Kompetenz- und Betriebserkundung in der Klasse 7.

 

Die fünf BRAFO-Schritte bilden in Summe ein aufeinander aufbauendes

Berufsorientierungskonzept, das für die Berufsberatung der Arbeitsagenturen

voll anschlussfähig ist. Am Ende steht der Start einer Ausbildung oder eines

Studiums. Die Ministerin lobte das für die Schulen zuständige

Bildungsministerium für die Einbindung der Schülerbetriebspraktika in BRAFO.

Nun stehe man vor der Aufgabe, alle Schulleitungen für die fünf BRAFO-Schritte

zu gewinnen und zu motivieren, denn BRAFO lebe ja von den Lehrkräften in Schule

und bei Trägern. Sie begleiten die Berufswahl der jungen Schülerinnen und

Schülern.  Schulen,  die sich hier engagieren und die schulische Berufsorientierung

vernetzt mit Betrieben vorbildhaft umsetzen, können mit dem Berufswahlsiegel

ausgezeichnet werden, das in Sachsen-Anhalt ebenfalls vom Arbeitsministerium

gefördert wird.

 

BRAFO setzt in Zukunft ein noch deutlicheres Zeichen in Richtung

Inklusion. ?Jungen Menschen mit Behinderungen fällt der erste Schritt ins

Berufsleben schwer. Häufig sind Jugendliche ohne besondere Hilfen zum Scheitern

verurteilt?, sagt Grimm-Benne. Unter diesem Aspekt nehmen alle Förderschulen

für Menschen mit Lernbehinderung und alle Förderschulen mit Ausgleichsklassen nun

verbindlich an BRAFO teil. Darüber hinaus erfolgt in enger Zusammenarbeit mit

den Integrationsfachdiensten eine Öffnung für Schülerinnen und Schüler an allen

anderen Förderschulen.

 

Um die Akzeptanz und die Wirksamkeit von BRAFO zu erhöhen, bedarf es

jedoch noch mehr. Mit der Beschlussfassung zum neuen BRAFO-Konzept hat das

Arbeitsministerium eine Informationskampagne mit der Botschaft gestartet, dass

?Du entscheidest, mit welchem Gesicht Du morgens zur Arbeit gehst.? Die

BRAFO-Monster machen den Schülerinnen und Schülern, ihren Eltern,  den Lehrkräften und auch den Betrieben klar,

dass die Berufswahl eine wichtige und gleichzeitig eine schöne Entscheidung

fürs Leben ist. Gerade vor dem Hintergrund der immer besser werdenden

Ausbildungschancen sind das frühzeitige Kennenlernen von Berufsfeldern, die

guten Möglichkeiten vor Ort, verbunden mit der realistischen Einschätzung der

eigenen Fähigkeiten gute Voraussetzungen für ein Lächeln auf dem morgendlichen

Weg zum Ausbildungsbetrieb.

 

Hintergrund:

 

BRAFO ist ein flächendeckendes Angebot für Schülerinnen und Schüler des

7. und 8. Schuljahrgangs der Sekundar-, Gemeinschafts- und Gesamtschulen. Seit

dem Jahr 2010 können auch Förderschulen an der Maßnahme teilnehmen. Seit

Programmstart  wurden mehrfach neue

Elemente etabliert, darunter eine computerbasierte Kompetenzerkundung. Jährlich

nutzen mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler des gesamten Sekundarbereichs I

dieses Angebot.

 

Für BRAFO stehen derzeit EU-Mittel zur Verfügung. Es soll auch in der

neuen Förderperiode ab 2022 aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert

werden. Für die Umsetzung werden jährlich ca. 7,5 Mio. Euro veranschlagt, wobei

die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen

angekündigt hat, die Kosten zur Hälfte zu tragen.

 

Mehr Informationen zu BRAFO gibt es unter www.brafo.sachsen-anhalt.de. Im Rahmen der Informationskampagne sind darüber ein Flyer und Plakate

für die Schulen entstanden.

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