Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Zehnte Verleihung des Landesintegrationspreises: Landesregierung würdigt Engagement für Integration und Zusammenhalt
04.12.2019, Magdeburg – 101
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Sechs Initiativen und Projekte erhalten einen der
Integrationspreise 2019. Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Leopoldina in
Halle mit ca. 200 Gästen haben Sozialministerin Petra Grimm-Benne, Staatssekretärin
Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung, und Bundestagsabgeordneter
Dr. Karamba Diaby heute die Preise übergeben. In diesem Jahr haben sich gut 70
Vereine, Unternehmen, Begegnungsorte und Einzelpersonen mit ihren Projekten und
Aktionen um den Preis beworben. Eine elfköpfige Fachjury, die vom
Landesintegrationsbeirat berufen wurde, hat die Preisträgerinnen und
Preisträger ausgewählt.
Mit der Verleihung soll das Engagement für Integration, Teilhabe
und interkulturellen Austausch in Sachsen-Anhalt gewürdigt und die vielen
positiven Beispiele für ein gelingendes Zusammenleben sichtbar gemacht werden.
In ihrer Begrüßungsrede lobte Staatssekretärin Möbbeck, die auch
Integrationsbeauftragte des Landes ist, das vielfältige Engagement als
Grundlage für den demokratischen Zusammenhalt und für eine menschenwürdige
Gesellschaft: ?Ihnen allen, die sich in der Flüchtlingshilfe, in der
Integrationsarbeit und für das interkulturelle Zusammenleben engagieren, wollen
wir heute ganz herzlich Danke sagen. Ihr Engagement ist umso bedeutsamer
angesichts der Zunahme von Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit. Menschenhass
und Ausgrenzung brauchen unseren entschiedenen Widerstand!?
Die
Preisträger:
Kategorie ?Miteinander
statt gegeneinander: Interkulturelles Zusammenleben gemeinsam gestalten?
In der Kategorie ?Miteinander
statt gegeneinander: Interkulturelles Zusammenleben gemeinsam gestalten? werden
Projekte gewürdigt, die sich für die Stärkung von Weltoffenheit und Vielfalt einsetzen
und dafür innovative Ansätze zur Gestaltung des interkulturellen Zusammenlebens
entwickeln.
Den ersten Preis (1.000
Euro) erhält in dieser Kategorie das Projekt ?One Community?, das in Dessau-Roßlau Seniorinnen und Senioren,
Studierende, Theaterschaffende und Ehrenamtliche zusammenbringt. Ausländische
Studierende der Hochschule Anhalt besuchen im Rahmen des Kooperationsprojektes regelmäßig
Altenheime und musizieren gemeinsam mit den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern.
Bereits zweimal wurde das grenz- und generationenübergreifende Musizieren einem
größeren Publikum in Dessau-Roßlau dargeboten.
Der zweite Preis (500
Euro) geht an den Kleingartenverein
Angersdorfer Teiche e.V., der das Projekt ?Weltoffenheit übern Gartenzaun?
umsetzt. Der Verein unterstützt das gelingende interkulturelle Zusammenleben in
Kleingärtenanlagen. Sommerfeste der Vielfalt, gemeinschaftliche
Nachbarschaftsaktionen und Informationsveranstaltungen sorgen dafür, dass sich Kleingärtnerinnen
und Kleingärtner unterschiedlicher Herkunft kennenlernen und mit Neugier
begegnen können.
Kategorie
?Teilhabe stärken ? Ankommen gestalten: Erstinformation, Bildung und Begleitung
für Geflüchtete und Zugewanderte?
In der Kategorie ?Teilhabe stärken ? Ankommen gestalten:
Erstinformation, Bildung und Begleitung für Geflüchtete und Zugewanderte?
werden Bildungsträger, Initiativen und Vereine gewürdigt werden, die innovative
Ansätze der sprachlichen und damit gesellschaftlichen Teilhabe entwickeln und
Zugewanderten Zugänge zu Integrationsangeboten eröffnen.
Den ersten Preis (1.000 Euro) erhält der Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Mansfeld- Südharz e.V. für das
Projekt ?Samariter für Geflüchtete?. Die Anlaufstelle in Hettstedt ist nicht
nur Kleiderkammer und Möbelbörse, sondern unterstützt Zugewanderte auch mit
Bildungs-, Sprachkurs- und Orientierungsangeboten. So hat sich eine Gruppe von
Ehrenamtlichen herausgebildet, die wöchentliche Sprachkurse organisiert, Geflüchtete
bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche unterstützt und Begegnungsfeste
veranstaltet.
Der mit 500 Euro dotierte zweite Preis geht an den Malteser Hilfsdienst e.V. in Magdeburg,
der geflüchteten Frauen durch Fahrradtrainings
gesellschaftliche Teilhabechancen eröffnet. Der Fahrradkurs unterstützt die
Frauen in ihrer Mobilität und Eigenständigkeit und trägt ganz nebenbei zu
größerem Selbstvertrauen und besseren Sprachkenntnissen bei.
Im Rahmen der diesjährigen Festveranstaltung wurde zudem die START-Stiftung mit einer
Sonderwürdigung bedacht. Die START-Stiftung unterstützt Jugendliche mit
Migrationserfahrung auf ihrem Bildungsweg und bei ihrem gesellschaftlichen
Engagement. 70 Jugendliche aus Sachsen-Anhalt haben bislang von dem Programm
profitiert.
Kategorie
?Integration in Ausbildung und Arbeit - Vielfalt in der Unternehmenswelt?
In der Kategorie ?Integration in Ausbildung und Arbeit -
Vielfalt in der Unternehmenswelt? werden Unternehmen, Bildungseinrichtungen und
Vereine gewürdigt, die sich für die berufliche Integration von Zugewanderten
einsetzen und dabei Vielfalt als Teil ihrer Unternehmenskultur begreifen.
In dieser Kategorie wurde der 1. Preis (1.000 Euro) an die GfM Geschäftsführungs- und Verwaltungs GmbH
aus der Lutherstadt Wittenberg verliehen, die das Projekt ?Meine Chance ?
Berufsorientierung und Berufswegeplanung für neu zugewanderte junge Geflüchtete
und Migrant*innen? umsetzt. Gemeinsam mit Kooperationspartnern arbeitet das
Projekt mit einer individuellen Beratung und Begleitung daran, dass der
Übergang in das Berufsleben gelingt.
Den zweiten Preis (500 Euro) erhielt die Akademie Überlingen Verwaltungs-GmbH am Standort
Aschersleben/Staßfurt für das überdurchschnittliche Engagement für gelingende
Arbeitsmarktintegration. Ob bei einem Brunch oder einer Azubi-Bustour ? der
Bildungsträger unterstützt das Kennenlernen von Arbeitgebern und ausländischen
Jugendlichen. Auch bei individuellen Problemen steht die Akademie Überlingen
mit Rat und Tat zur Seite und trägt so dazu bei, dass die jungen Menschen sich
auf ihre Ausbildung konzentrieren können.
Würdigung
von individuellem Engagement:
Die Jury hat außerdem 21 Ehrenamtliche
für ihren besonderen individuellen Einsatz in der Migrationsarbeit
stellvertretend für die vielen Engagierten im Land gewürdigt und ihnen sehr
herzlich gedankt:
Zain
Edeen Akash (Magdeburg), Hiba Mahmood (Magdeburg), Nicole Gallinat (Wolmirsleben),
Judit Minda (Staßfurt), Elena Orsini (Magdeburg), Svetlana Ozerskaia (Magdeburg),
Gisela Werner (Oschersleben), Anett Ranwig (Hohe Börde), Margona Scholz (Lutherstadt
Wittenberg), Petra Schäftner (Osterwieck), Birgit Engelhardt (Magdeburg), Soniya
Frotan (Magdeburg), Karin Stöwesandt (Stendal), Abdullatif Dabbas (Halle), Rasha
Diban (Halle), Astrid Sandström (Magdeburg), Marina Huth (Magdeburg), Sebastian
Klapputh (Magdeburg), Ursula Müller (Magdeburg), Jutta Stegmann (Magdeburg) und
Gabriele Wittstock (Magdeburg).
Anhang:
Informationen zur Ehrung von individuell Engagierten
Zain
Edeen Akash
Herr
Zain Edeen Akash, Student an der Hochschule Magdeburg-Stendal, engagiert sich
als Pate für internationale Studierende. Darüber hinaus ist er ehrenamtlich
aktiv in der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung, der
Flüchtlingsinitiative Biederitz und im Roncalli-Haus Magdeburg.
Hiba
Mahmood
Frau
Mahmood, Studentin an der Hochschule Magdeburg-Stendal, engagiert sich in der
mit dem Deutschen Arbeitgeberpreis prämierten Hochschulinitiative für
politische Flüchtlinge und wird für ihre Begleitung migrantischer Studierender
geehrt. Darüber hinaus unterstützt Frau Mahmood auch außerhalb der Hochschule syrische
Familien bei den ersten Schritten in der deutschen Gesellschaft.
Nicole
Gallinat
Frau
Gallinat ist Koordinatorin des Netzwerkes ?Stark für Ehrenamt und
interkulturelles Miteinander" und begleitet dabei u.a. die Soziallotsen
des Salzlandkreises. Darüber hinaus unterstützt sie Engagagierte auch weit nach
Feierabend bei Begegnungsfesten oder individuellen Fragen.
Judit
Minda
Frau
Minda engagiert sich nicht nur einmal wöchentlich als Lern- und Lesepatin in
einer KITA und einem Hort, sondern auch im Staßfurter Willkommensbündnis und
beim ?Runden Tisch Ehrenamt?.
Elena
Orsini
Elena
Orsini ist seit 2017 Vorsitzende des Centro Italiano di Cultura Sachsen-Anhalt
e.V.. Dank ihres Einsatzes finden regelmäßig Stammtische, Konzerte, Kinoabende,
Ausstellungen und Vorträge sowie Italienische Kulturtage statt.
Svetlana
Ozerskaia
Svetlana
Ozerskaia engagiert sich als Leiterin des jüdischen Chores ?Kol Jehudim?, der die
jüdische Kultur in die Magdeburger Stadtgesellschaft hineinträgt.
Gisela Werner
Frau Werner begleitet seit vielen Jahren Geflüchtete auf
ihrem Weg durch das neue Umfeld. So hilft sie bei der Wohnungssuche, ebnet Wege
in das Berufsleben bzw. durch das Schulleben, begleitet zu Arztterminen und vermittelt
Deutschkenntnisse.
Anett
Ranwig
Frau
Ranwig ist das Herz, das das Café International in Haldensleben am Leben hält.
Das Café, das Geflüchtete, Helfende, Organisatoren und Unterstützende
zusammenbringt, gilt seit 2015 als wichtiger Begegnungsort in Haldensleben. Dort
werden Deutschkurse gegeben, Beratung und Begleitung angeboten und Feste
gefeiert.
Margona
Scholz
Seit
2015 engagiert sich Frau Scholz als Patin ehrenamtlich im Bereich der Flüchtlingshilfe
in der Lutherstadt Wittenberg. Frau Scholz organisiert gemeinsame
Freizeitaktivitäten, unterstützt das Erlernen der deutschen Sprache und hilft
bei Hausaufgaben, Behördengängen und Fragen der Arbeitsmarktintegration.
Petra
Schäftner
Frau
Schäftner engagiert sich für 12 junge Migrantinnen und Migranten. Sie hilft bei
der Suche nach Ausbildung- und Arbeitsplätzen und steht den Jugendlichen stets
mit Rat und Tat zur Seite.
Birgit
Engelhardt
Frau
Engelhardt engagiert sich im Sprach- und Begegnungscafé des Malteser
Hilfsdienstes in Magdeburg. Sie vermittelt Deutschkenntnisse an Zugewanderte,
unterstützt das Frauensprachcafé, organisiert monatliche Kochabende und führt
selbst Fahrradsicherheitstrainings durch.
Soniya
Frotan
Frau
Frotan engagiert sich in Schönebeck für geflüchtete afghanische Frauen und
deren Kinder. Sie organisiert Deutschkurse, Bildungsveranstaltungen,
Fahrradtrainings, Computerkurse und Veranstaltungen zur Demokratiebildung.
Gleichzeitig engagiert sie sich als Sprachmittlerin und als Gründungsmitglied
des Interkulturellen Frauennetzwerks in Sachsen-Anhalt e.V..
Karin
Stöwesandt
Seit
2015 engagiert sich Frau Stöwesandt als Integrationslotsin in Stendal und
organisiert einmal pro Woche ein Erzählcafé, um die Sprachkenntnisse von
Zugewanderten zu verbessern.
Abdullatif
Dabbas
Herr
Dabbas wird für sein Engagement als Bundesfreiwilligendienstler im Paten- und
Lotsenprojekt der Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis e.V. geehrt.
Rasha
Diban
Frau
Diban erhält eine Würdigung für ihre Begleitung von Geflüchteten in Halle
(Saale) sowie für ihren Einsatz im Krokoseum, bei Radio Corax und im
Tierschutzverein.
Astrid
Sandström
Frau
Sandström unterstützt als ehrenamtliche Vormundin afghanische Geflüchtete. Auch
nach deren Volljährigkeit kümmert sie sich darum, dass der Übergang von Schule in
Beruf gelingt und die Sprachkenntnisse verbessert werden. Mittlerweile hat sich
das Engagement auf eine Tätigkeit als Integrationslotsin der Landeshauptstadt
Magdeburg ausgedehnt.
Marina
Huth
Frau
Huth engagiert sich seit März 2019 im Rahmen eines Müttercafés an einer Magdeburger
Grundschule mit hohem Migrationsanteil. Sie vermittelt Deutschkenntnisse an
Eltern, die z.T. unter Analphabetismus leiden.
Sebastian
Klapputh
Der
17-jährige Schüler Sebastian Klapputh gibt seit einem Jahr zwei Stunden pro
Woche Lern- und Leseförderung an einer Magdeburger Grundschule mit hohem
Migrationsanteil. Mit großer Empathie geht er auf die Bedarfe der Schülerinnen
und Schüler ein und hilft zudem bei der Erledigung von Hausaufgaben.
Ursula
Müller
Frau
Müller engagiert sich seit Februar 2019 in einer Magdeburger Grundschule und
vermittelt Deutschkenntnisse an Eltern, die z.T. unter Analphabetismus leiden.
Jutta
Stegmann
Die
Magdeburgerin ist seit September 2008 als Ehrenamtliche in der
Familienbetreuung für die Stiftung ?Netzwerk leben? tätig. Sie begleitet als
Familienpatin zugewanderte Familien auf dem Weg in der Gesellschaft.
Gabriele
Wittstock
Frau Wittstock, die selbst mehrere Mündel
begleitet, engagiert sich gemeinsam mit Zugewanderten für den 1. Magdeburger
Basketballclub, in dessen Strukturen eine Abteilung Cricket geschaffen wurde.
Derzeit absolviert sie eine Übungsleiterausbildung, um eine eigene Frauensportgruppe
aufbauen zu können.
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